Nicht wenige staunten, als Lucas Pouille anfangs Jahr plötzlich im Halbfinal der Australian Open stand. Erst der spätere Sieger Novak Djokovic konnte den Franzosen «down under» stoppen.
Nach dem Exploit der Absturz
Sein bestes Grand-Slam-Resultat beflügelte Pouille aber nicht. Im Gegenteil: Er fiel in ein Loch. Bei seinen anschliessend fünf Turnierstarts, darunter Indian Wells, Miami und Monte-Carlo, scheiterte der 25-Jährige jeweils gleich bei seinem ersten Einsatz. Die Baisse hatte seine Gründe, wie Pouille kürzlich gegenüber L'Equipe preisgab:
- Nach Melbourne leidet Pouille an einer hartnäckigen Grippe, die ihn körperlich über mehrere Wochen schwächt.
- Auch persönliche Probleme, auf die Pouille nicht weiter eingehen möchte, werfen den Schützling von Amélie Mauresmo zurück.
Formkurve zeigt nach oben
Obschon die grossen Resultate auch nach den French Open (Aus in Runde 2) ausblieben, scheint die Weltnummer 28 langsam zurück in die Spur zu finden: «Es braucht Zeit. Im Gegensatz zu einem Teamsport muss man im Tennis alleine mit den Emotionen klarkommen», meint Pouille.
In Wimbledon scheint dies bisher gut zu funktionieren. Die ersten beiden Runden gegen seine Landsmänner Richard Gasquet und Grégoire Barrère gewann Pouille überzeugend ohne Satzverlust.
Nun wartet mit Roger Federer aber ein anderes Kaliber. Das einzige bisherige Duell ging 2014 in Paris-Bercy klar an den Schweizer.
Premiere auf dem Centre Court
Dennoch bleibt Pouille für Federer ein gefährlicher, weil unberechenbarer Gegner. Umso mehr, da er die Freude am Tennis wiederentdeckt und seine körperlichen Schwierigkeiten hinter sich gelassen hat.
Zudem geht für Pouille am Samstag mit der Partie vor grösstmöglicher Kulisse ein Traum in Erfüllung: «Obwohl ich die Möglichkeit gehabt hätte, habe ich den Centre Court in Wimbledon von innen noch nie gesehen. Ich sage mir stets: ‹Ich will ihn erst sehen, wenn ich auch darauf spielen darf.›»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 05.07.2019, 14:05 Uhr