- Iga Swiatek krönt sich zur Siegerin der French Open 2023.
- Die Polin bezwingt im Final die Tschechin Karolina Muchova (WTA 43) nach 2:46 Stunden in 3 Sätzen mit 6:2, 5:7 und 6:4.
- Für die 22-jährige Weltnummer 1 ist es nach 2020 und 2022 der 3. Titel in Paris.
Iga Swiatek spielt sich erst 22-jährig bereits in die Geschichtsbücher der French Open. Die polnische Weltnummer 1 holt nach ihren Triumphen in den Jahren 2020 und 2022 bereits den 3. Titel in Roland Garros. Swiatek schlug im Final die überraschende Tschechin Karolina Muchova (WTA 43) nach einem Abnützungskampf in 3 Sätzen mit 6:2, 5:7 und 6:4.
Aus der Baisse wiedererwacht
«Victory belongs to the most tenacious» («Der Sieg gehört den Zähesten») : Dieser Spruch von Flugpionier Roland Garros ziert die Fassade des Courts Philippe Chatrier. Und selten dürfte dieses Motto besser gepasst haben als zu diesem Final.
Nach etwa einer Spielstunde schienen sich die Zuschauer auf eine baldige Siegerehrung gefasst machen zu können. Nachdem Muchova im 1. Satz chancen- und ratlos gegen eine übermächtige Swiatek geblieben war und auch im 2. Durchgang mit 0:3 zurücklag, deutete wenig auf eine Wende hin.
Doch Muchova gab sich noch nicht geschlagen. Sie drehte plötzlich auf, während sich bei Swiatek ungewohnte Fehler einschlichen. Einige teils spektakuläre Ballwechsel später gab die Polin in ihrem 4. Grand-Slam-Final erstmals überhaupt einen Satz ab.
Nervenschlacht im Entscheidungssatz
Dementsprechend ermutigt startete Muchova dann auch in den Entscheidungssatz. Beinahe im Spielrausch knöpfte sie Swiatek 10 Punkte in Serie ab, schaffte damit erneut das Break. Wer dachte, dass die Messe damit gelesen war, lag aber erneut falsch. Es folgte ein Auf und Ab, eine Nervenschlacht und zahlreiche weitere Breaks – das letzte sollte zugleich auch das entscheidende für Swiateks Triumph sein.
So schlugen die Uhren in der französischen Hauptstadt pünktlich 18 Uhr, als Swiatek das Gesicht nach einem Doppelfehler von Muchova in den Händen vergrub und auf der roten Asche von Paris niederkniete. 2:46 Stunden hatte sie für ihre Titelverteidigung in Roland Garros gekämpft.
Auf den Spuren von Nadal
Die Art und Weise, wie dieser Titel mit Blick auf das gesamte Turnier zustande kam, lässt einen staunend zurück. Swiatek hatte vor dem Final am Samstag keinen einzigen Durchgang abgegeben. So wandelt Swiatek mit ihren erst 22 Jahren bereits auf den Spuren von Sandkönig Rafael Nadal. Sie scheint in Paris kaum zu bezwingen sein: In all ihren 26 Matches hatte sie erst 7 Sätze verloren.
Dass ihre Gegnerin aber überhaupt erstmals in einem Grand-Slam-Final antreten konnte, gleicht einer kleinen Sensation. Muchova war erst im letzten Jahr nach Verletzungen wieder auf die Tour zurückgekehrt und im letzten August noch auf Platz 235 der Weltrangliste abgerutscht. Im Halbfinal des diesjährigen Turniers hatte sie gegen Aryna Sabalenka (WTA 2) mit 2:5 im Entscheidungssatz zurückgelegen, doch nach abgewehrtem Matchball die wundersame Wende geschafft. Kleiner Trost: Am Montag wird Muchova mindestens die Nummer 16 der Welt sein.