- Aryna Sabalenka (BLR/WTA 1) schlägt Laura Siegemund (GER/WTA 104) im Wimbledon-Viertelfinal mit 4:6, 6:2, 6:4.
- Die Aussenseiterin führt im Entscheidungssatz mit 3:1 und 4:3, ehe ihr mit dem Sieg vor Augen die Nerven einen Strich durch die Rechnung machen.
- Im Halbfinal trifft Sabalenka auf Amanda Anisimova aus den USA.
Im Platz-Interview war Aryna Sabalenka die Erleichterung anzumerken. Die Belarussin hatte zuvor gegen Laura Siegemund den Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen. Nach knapp 3 Stunden verwandelte sie ihren 2. Matchball zum 4:6, 6:2, 6:4-Sieg.
Wenig hatte gefehlt und Siegemund wäre zum Platz-Interview gebeten worden. Die Weltnummer 104 aus Deutschland führte im Entscheidungssatz mit 3:1 und später noch einmal mit Break 4:3. Doch mit dem Sieg vor Augen schien der Arm der 37-Jährigen schwerer und schwerer zu werden. Sie verschlug einfache Bälle und fand kaum mehr ein Rezept, um noch zu Punkten zu kommen.
Leute, ihr könnt die Flugtickets buchen. Wir sind bald raus hier.
Gleichwohl zeigte Siegemund abermals eine erstaunliche Leistung. Nicht weniger als 6 Mal breakte sie die aufschlagstarke Sabalenka, die nach ihrem Sieg ins Mikrofon sagte: «Nach dem 1. Satz blickte ich zu meiner Box und dachte mir: ‹Leute, ihr könnt die Flugtickets buchen. Wir sind bald raus hier.›» Doch wie so oft zeigte Sabalenka, die ungewohnt viele einfache Fehler produzierte, grosse Kämpferqualitäten und setzte sich am Ende doch noch durch.
Anisimova erstmals im Wimbledon-Halbfinal
Sabalenka steht zum 3. Mal nach 2021 und 2023 im Wimbledon-Halbfinal. Im Kampf um den Endspiel-Einzug trifft sie auf Amanda Anisimova (USA/WTA 12), die erstmals überhaupt an der Church Road unter den letzten Vier steht. Die 23-Jährige schlug in ihrem Viertelfinal Anastasia Pawljutschenkowa (RUS/WTA 50) mit 6:1, 7:6 (11:9).
Anisimova führte im 2. Satz bereits mit 5:2, machte es aber noch einmal ungewollt spannend. Bei 5:4 vergab die Amerikanerin 2 Matchbälle und musste wenige Minuten später ins Tiebreak. Dort wehrte sie nicht weniger als 5 Sätzbälle von Pawljutschenkowa ab und durfte schliesslich nach 99 Minuten jubeln.