Wie weit geht die Reise von Henri Laaksonen in Paris? Nach dem erstmaligen Vorstoss in die 3. Runde eines Grand-Slam-Turniers wartet in der Runde der letzten 32 mit Kei Nishikori (ATP 49) ein ehemaliger Major-Finalist auf den Schaffhauser.
Auf der ATP-Tour sind sich Nishikori und Laaksonen noch nie begegnet. Zwei Runden musste der Japaner überstehen, um das erstmalige Duell perfekt zu machen. Gefühlt habe er aber «schon 5 Matches gespielt», sagte der sichtlich erschöpfte 31-Jährige nach dem Zweitrunden-Sieg über den Russen Karen Chatschanow am Mittwoch. Tatsächlich stand Nishikori in Paris schon über 8 Stunden auf dem Platz.
Sowohl in der Startrunde gegen den italienischen Qualifikanten Alessandro Giannessi als auch gegen Chatschanow musste Nishikori über 5 Sätze. Dabei wurde der 31-Jährige seinem Ruf als «Marathon-Man» einmal mehr gerecht: 10 seiner letzten 11 Fünfsätzer entschied der US-Open-Finalist von 2014 für sich. Mit insgesamt 26 Siegen in 33 Partien über die volle Distanz hat er die beste 5-Satz-Siegesquote aller aktiven Spieler auf der Tour.
Laaksonen schon 11 Stunden im Einsatz
Laaksonen kämpfte bei seinen Siegen gegen Yannick Hanfmann und Robert Bautista Agut «nur» etwas mehr als viereinhalb Stunden und damit bedeutend weniger lang als sein Drittrundengegner. Nimmt man aber die 3 Siege aus der Qualifikation mit auf die Rechnung, so stand der Schweizer schon über 11 Stunden im Einsatz. Die Partie gegen Nishikori wird bereits sein 6. Auftritt in Roland Garros sein.
Sowohl Nishikori als auch Laaksonen blicken auf schwierige Zeiten zurück. Nach den US Open 2019 musste sich der Japaner einer Ellbogen-Operation unterziehen und bestritt 2020 nur 4 Turniere. An den French Open scheiterte die einstige Weltnummer 4 im letzten Jahr in der 2. Runde. An den Australian Open im Januar bedeutete bereits die 1. Runde Endstation.
Auch die bisherige Saison von Laaksonen liess in Paris eigentlich keine Höhenflüge erwarten. Zwar spielte sich der Schaffhauser auch an den Australian Open ins Hauptfeld, dort scheiterte er aber wie auch an 12 weiteren Turnieren schon in der Startrunde. Einzig beim Challenger-Turnier im kasachischen Nur-Sultan spielte sich Laaksonen bis in den Halbfinal.
Als finnischer Junior im Halbfinal
Der Einzug in die Achtelfinals der French Open wäre für Laaksonen dennoch nur eine «halbe» Premiere. 2009 schaffte er es als 17-Jähriger – damals noch für sein Geburtsland Finnland am Start – am Junioren-Turnier bis in den Halbfinal.