Dominic Thiem, Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas erwischte es schon in Runde 1. John Isner und Marin Cilic waren in der 2. Runde fällig. Und am Freitag erfasste das Favoritensterben in Wimbledon auch noch den Vorjahresfinalisten Kevin Anderson im 1/16-Final.
Für die nächste Generation reicht es noch nicht ganz.
Die alte Garde sträubt sich
In der 2. Woche von Wimbledon sind im Männertableau nur noch 5 der 16 besten Gesetzten im Rennen um den Titel. Eine ähnliche Situation gab es im «All England Club» zuletzt vor 17 Jahren. Damals überstanden mit Lleyton Hewitt und Tim Henman sogar nur 2 der ersten 16 die ersten 7 Tage.
Heuer sind noch Novak Djokovic, Roger Federer, Rafael Nadal, Kei Nishikori und Milos Raonic dabei. Allesamt sind sie mindestens 28 Jahre alt. Kein Wunder befindet SRF-Experte Heinz Günthardt: «Vor allem die Jungen hat es erwischt – wieder einmal. Best-of-5 ist einfach ein anderes Format. Für die nächste Generation reicht es noch nicht ganz.»
Der nächste Junge fordert Federer
Günthardt ortet die Gründe hauptsächlich im mentalen Bereich: «Die Jungen setzen sich unter Druck. Hier auf der grossen Bühne wollen sie gewinnen. Auch das Umfeld verlangt mehr. Und mit diesem Druck können sie offensichtlich nicht umgehen.»
Dass er mit dem Druck umgehen kann, hat Roger Federer schon zur Genüge bewiesen. Am Montag trifft er – einmal mehr in der aktuellen Wimbledon-Austragung – auf einen Jungen. Nach Lloyd Harris (22) und Jay Clarke (20) wartet am Montag mit Matteo Berrettini ein 23-Jähriger auf den Routinier.
Formkurve bei Federer stimmt
Der Italiener ist in grosser Form, gewann zuletzt in Stuttgart auf Rasen. Für Günthardt dennoch kein Grund zur Sorge – denn auch Federer sieht er auf dem richtigen Weg: «Die Formkurve zeigt in die richtige Richtung. Sein Service, die Beinarbeit und auch die Vorhand funktionieren.»
Kann der Schweizer seine Stärken auch in der 2. Woche umsetzen, stehen die Chancen also gut, dass das Favoritensterben Federer nicht erfasst. Oder um es mit Günthardts Worten zu sagen. «Wenn er richtig gut serviert und so Vorhand spielt wie gegen Lucas Pouille, glaube ich, dass er Wimbledon gewinnen kann.»
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 06.07.2019 17:30 Uhr