Ich habe riesigen Respekt vor ihm. Er ist einer der grössten Kämpfer in diesem Sport.
Ein Wort, an dem man nicht vorbeikommt, wenn es um Lleyton Hewitt geht, ist «Kämpfer». Früh zu grossem Ruhm gekommen und als jüngster Spieler zur Weltnummer 1 avanciert, verhinderten diverse Verletzungen eine glanzvollere Karriere des Australiers.
Er hatte eine unglaubliche Einstellung und holte alles aus seinem Körper heraus.
Rippenbruch, Knie- und Knöchelprobleme, zwei Hüftoperationen – immer wieder wurde Hewitt zu längeren Pausen gezwungen. Doch immer wieder kämpfte sich der zweifache Grand-Slam-Gewinner (US Open 2001 und Wimbledon 2002) zurück. 30 Titel gewann Hewitt insgesamt, ein Sieg bei seinem Heimturnier, den Australian Open, blieb ihm indes verwehrt. Bei seiner einzigen Finalteilnahme 2005 verlor er gegen den Russen Marat Safin in 4 Sätzen.
Ich habe ihm immer gerne zugeschaut. Gegen ihn zu spielen hat nicht immer Spass gemacht.
Hewitt war stets ein unbequemer Gegner. Legendär, wie er seine Konkurrenten mit einem lautstarken «C'mon!» jeweils zur Weissglut trieb. Kein Wunder, ist seine Kleiderlinie nach diesem Ausruf benannt. Und mittlerweile gehört das «C'mon!» zum guten Ton auf der Tour. Es gibt kaum ein Athlet, der nach einem gelungenen Punkt nicht dieses Wort Richtung andere Seite des Netzes schmettert.
Er war ein grosses Vorbild und eine Inspiration für mich. Er hat immer bis zum Ende gekämpft.
Aufgrund seiner Körpergrösse (1,78 m) hatte Hewitt Nachteile beim Service. Doch dieses Handicap machte der «Counter Puncher» mit seiner Athletik und seinem eisernen Siegeswillen wett. Er diktierte die Ballwechsel von der Grundlinie aus und hatte damit Erfolg. «Mit seinem Sieg in Wimbledon zeigte er einer ganzen Generation, wie es geht», sagte einst Roger Federer. So suchen noch heute Spieler wie Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Andy Murray ihr Heil von der Grundlinie aus.
Er war nicht der Grösste oder Stärkste. Aber er hatte das Herz eines Champions.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zu den Australian Open