Resultate
Feliciano Lopez (ATP 19) verkaufte seine Haut so teuer wie möglich. Obwohl sich der Linkshänder aus Spanien 12 Tage vor seinem 34. Geburtstag erstmals überhaupt bei einem Major-Event in der Runde der letzten 8 beweisen durfte, agierte er unerschrocken und offensiv.
Zu mehr als einem Satzgewinn und der Genugtuung, Novak Djokovic zwischendurch geärgert zu haben, reichte es beim 1:6, 6:3, 3:6 und 6:7 (2:7) gleichwohl nicht. Aber immerhin: Er verlor ehrenvoll.
Nach dem Tief wieder da
Dagegen kam die serbische Weltnummer 1 nach knapp 3 Stunden zum standesgemässen Halbfinal-Einzug. Nachdem Djokovic im 2. Durchgang seine Konzentration etwas verloren hatte und sein Rhythmus gebrochen worden war, übernahm er wieder die Kontrolle über die Partie. Im 4. Satz wurde er zwar nochmals hart gefordert und hatte im 6. Game 2 Breakbälle gegen sich. Im Tiebreak war dann aber die Luft bei Lopez draussen.
Im Kampf um die Final-Teilnahme wird Djokovic nun dem Titelverteidiger Marin Cilic (ATP 9) gegenüberstehen. Gegen den Kroaten setzte er sich in 13 Anläufen noch jedes Mal durch.
Verpasstes nachgeholt
Für Cilic verlief der Weg zum Halbfinal-Duell mit Djokovic nicht so geradlinig. Nach 234 Minuten und vor begeistertem Publikum hatte seine Partie nämlich nochmals eine neue Wende genommen. Nachdem er im 4. Umgang gegen Jo-Wilfried Tsonga (ATP 18) bereits 3 Chancen zum Sieg ausgelassen hatte, holte er Verpasstes nach.
Besonders nach dem verlorenen 4. Satz ist mir in psychischer Hinsicht viel abverlangt worden.
Beim 5. Matchball setzte der 26-Jährige seinen Widersacher von Anfang an unter Druck und provozierte früh eine zu lange Vorhand des Franzosen. Mit einem 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (3:7), 6:4 hielt er die Chance auf einen erneuten Coup in New York aufrecht.
Der Unterschied im Kopf
Seine starke mentale Verfassung war für Cilic der Schlüssel zum Erfolg. Er musste zwar einen 2:0-Vorsprung preisgeben, ist aber nicht daran zerbrochen. «Besonders nach dem verlorenen 4. Satz ist mir in psychischer Hinsicht viel abverlangt worden. Zudem waren die Bedingungen sehr hart», sagte Cilic und verwies auf die drückende Schwüle bei über 30 Grad.
Sendebezug: SRF, laufende Berichterstattung zu den US Open