New York ist die Stadt auf diesem Planeten, in der man sich leicht eine Genickstarre holen kann. Hoch zu den Wolkenkratzern geht der Blick in den Strassenschluchten Manhattans, auch von den umliegenden Boroughs wie Queens oder Brooklyn schaut man gebannt auf die elegante Skyline des «Big Apple».
Seine Grösse und seine Kraft sind wirklich ein Problem
Roger Federer hat seine Nackenmuskulatur in den letzten New Yorker Tagen eher schonen können, der Schweizer (1,85 m) konnte auf seine letzten beiden Gegner Steve Darcis und Philipp Kohlschreiber (beide 1,78 m) sozusagen herunterblicken. Mit John Isner verhält es sich im Achtelfinal in der Nacht auf Dienstag nun aber komplett anders. Mit einer Grösse von 2,08 m ist der 30-jährige Amerikaner einer der grössten Spieler auf der Tour.
Federers Chance beim zweiten Aufschlag
Entsprechend ist Isner vor allem für seinen Service bekannt und gefürchtet. «Seine Grösse und seine Kraft sind wirklich ein Problem. Das wird ein sehr schwieriges Spiel werden», denkt Federer, der im Head-to-Head gegen den Amerikaner mit 4:1 vorne liegt (die einzige Niederlage kassierte er 2012 in Freiburg im Davis Cup).
Beeindrucken lässt sich der Grand-Slam-Rekordsieger aber nicht: «Ich habe nicht das Gefühl, dass ich an meinen Returns gross arbeiten muss. Und ich werde sicher bei seinen zweiten Aufschlägen zu meinen Chancen kommen. Daneben will ich mich vor allem auf meine eigenen Servicespiele konzentrieren.»
Kein Riese als Sparring-Partner
Auch einen speziellen Sparring-Partner hat er für das Isner-Spiel nicht organisiert. Wenn er den Service des Amerikaners simulieren wolle, so stehe sein Partner beim Aufschlag einfach zwei Meter ins Feld hinein, so Federers pragmatische Lösung.
Er ist ein sehr, sehr guter Return-Spieler
Mit Vorfreude blickt auch Isner auf das Spiel gegen Federer voraus. «Für solche Momente arbeite ich so hart», meint der 30-Jährige, der Federers Return-Qualitäten in den höchsten Tönen lobt: «Er ist ein sehr, sehr guter Return-Spieler. Federer hat diesen Chip-Return, den niemand anders so beherrscht. Damit bringt er sich ins Spiel. Danach kommt sein Talent so richtig zum Zug und er holt sich seine Punkte.»
Ein anderer Isner als 2007
Federer und Isner standen sich an den US Open bereits 2007 einmal gegenüber. Federer gewann in 4 Sätzen, bei Isner sind die Erinnerungen noch sehr präsent: «Ich war glücklich, überhaupt auf dem Platz zu stehen. Aber ich glaubte nicht an meine Chance. Ich gewann einen Satz, das war unglaublich. Aber ich kann nicht allzu viel davon mitnehmen. Ich bin heute ein anderer Spieler. Ein viel besserer Spieler!»
Sendebezug: SRF zwei, laufende Berichterstattung US Open