An den French Open 2004 ist Roger Federer als knapp 23-Jähriger gegen den dreifachen Roland-Garros-Champion Gustavo Kuerten (Br) in der 3. Runde ausgeschieden. Seither hatte es der Schweizer immer mindestens bis in die Viertelfinals geschafft - bis Ernests Gulbis kam.
«Hätte die Partie gewinnen müssen»
Der 25-jährige Lette spielte im Achtelfinal gegen Federer phasenweise wie entfesselt und sollte später vom grössten Sieg seiner Karriere sprechen. Die starke Leistung von Gulbis musste auch Federer anerkennen: «Er hat sehr gut gespielt. Es ist mir schwer gefallen, mein Spiel aufzuziehen und ihn bei seinem Service mehr zu fordern.»
Federer ärgerte sich aber vor allem über sich selber und über sein Spiel. «Ich konnte ihn von der Grundlinie nicht so unter Druck setzen, wie ich mir das vorgestellt hatte», sagte der 17-fache Grand-Slam-Sieger. Er trauerte vor allem der verpassten Chance im 2. Durchgang nach, als er beim Stand von 5:3 einen einfachen Smash nicht zum Satzgewinn verwerten konnte. «Ich hätte die Partie gewinnen müssen», lautete demnach auch sein Fazit.
Analysieren und vorwärts schauen
Die Enttäuschung über das Ausscheiden war beim Schweizer entsprechend spürbar: «Die Frustration ist schon recht gross.» Trotzdem konnte er seinem Spiel auch positive Aspekte abgewinnen. «Es ist nicht alles so schlecht, wie es jetzt vielleicht geschrieben wird. Ein paar Dinge funktionierten hier auch ganz gut», sagte er.
Er werde die Partie jetzt analysieren, aber nicht zu fest überbewerten: «Wir werden die wichtigen Punkte ansprechen. Aber zu lange darf ich der Niederlage auch nicht nachtrauern.» Es gehe vor allem darum, die Umstellung von Sand auf Rasen möglichst schnell zu finden.
Ab dem 7. Juni steht für Federer das Turnier in Halle (D) an, bevor zwei Wochen später mit Wimbledon bereits das 3. Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt.