Spiel
Resultate
Die Niederlage von Roger Federer gegen Jo-Wilfried Tsonga war verdient. Der Schweizer fand kein Rezept gegen das druckvolle Spiel des zu allem entschlossenen Hoffnungsträgers der Franzosen.
Federer: «Ich bin sehr traurig»
«Ich habe überall gewackelt und bin sehr traurig über meine Vorstellung», zeigte sich Federer nach dem Spiel enttäuscht. Doch er gab auch zu, dass Tsonga grossartig gespielt habe: «Er hat alles besser gemacht als ich. Ich habe vieles versucht, aber er hat mich ständig unter Druck gesetzt.»
Es ist erst das 5. Mal in den letzten 9 Jahren, dass Federer bei einem Major-Turnier nicht unter den letzten Vier steht. Bei Tsonga dagegen war die Freude natürlich riesig: «Es ist aussergewöhnlich, hier über Federer zu triumphieren - gegen den, der alles gewonnen hat. Aber heute war ich an der Reihe.»
Federer mit Blitzstart
In den ersten 20 Minuten hatte Federer das Spiel noch unter Kontrolle gehabt, ja er hatte seinen Gegner regelrecht dominiert: Er diktierte die Ballwechsel und führte im 1. Satz mit 4:2. Doch beim Stand von 4:3 musste er nach 3 Eigenfehlern in Folge quasi aus dem Nichts das erste Break hinnehmen.
Erstes Break bricht den Rhythmus
Zu diesem Zeitpunkt riss bei Federer der Faden: Das Timing und die Länge stimmten plötzlich nicht mehr, zudem liess ihn der Service im Stich (nur 67 Prozent der ersten Aufschläge im Feld, kein Ass). Tsonga dagegen fand zu seinem druckvollen Spiel und beging praktisch keine Fehler mehr.
Zwischenspurt Tsongas
Vom 5:5 im 1. Satz bis zum 3:0 im 2. Satz gewann der Franzose 5 Games in Folge und sorgte damit für die Vorentscheidung.
Im 3. Umgang konnte ein kämpferischer Federer zwar zunächst ein Break aufholen. Nach dem zweiten Service-Durchbruch bei 3:3 jedoch zog Tsonga durch.
Nach weniger als 2 Stunden verwertete der 28-Jährige aus Le Mans seinen 2. Matchball zum 4. Sieg gegen Federer im 13. Duell. Tsonga wahrte sich damit die grosse Chance, als erster Einheimischer seit Yannick Noah 1983 in Roland Garros gewinnen zu können.
Ferrer im Eilzugstempo
Tsonga misst sich am Donnerstag in seinem ersten Paris-Halbfinal mit David Ferrer. Der Spanier blieb an den French Open auch im 5. Einsatz ohne Satzverlust und besiegte seinen Landsmann Tommy Robredo (ATP 34) im Viertelfinal in nur 80 Minuten mit 6:2, 6:1 und 6:1.
Für Federer hingegen gilt der Fokus nun der Rasen-Saison, die in der nächsten Woche mit dem Turnier in Halle (De) beginnt. In Wimbledon (ab 24. Juni) geht er als Titelverteidiger an den Start.