Wer Anfang Jahr auf das US-Open-Endspiel Madison Keys - Sloane Stephens gewettet hätte, wäre a) für verrückt erklärt worden und b) heute reich.
Schliesslich deutete noch vor wenigen Monaten rein gar nichts darauf hin, dass die beiden Amerikanerinnen im Herbst der Saison zu Höchstleistungen fähig sein würden. Denn:
- Nach einer Handgelenkverletzung stieg Keys (WTA 16) erst im März in die Saison ein.
- Stephens (WTA 83) gab ihr Comeback nach einer Fuss-OP gar erst in Wimbledon und belegte vor 6 Wochen noch Rang 957 in der Weltrangliste.
Doch beide Spielerinnen verblüfften mit erstaunlichen Comebacks, und so kommt es am Samstagabend auf der grössten Tennis-Bühne der Welt zu diesem amerikanischen Endspiel. Für beide Akteurinnen ist es der 1. Grand-Slam-Final.
Zusätzlich speziell macht die Affiche, dass sich Stephens (24) und Keys (22) neben dem Platz exzellent verstehen, Freundinnen sind. Wir oft hört man vor einem derart wichtigen Final schon Sätze wie:
Ich liebe sie über alles. Sie ist eine meiner besten Freundinnen auf der Tour. Gegen eine Freundin zu spielen, ist nicht einfach.
Wir wollen beide gewinnen. Aber sobald wir den Platz verlassen, ist alles vergessen und wir werden weiterhin eine grossartige Freundschaft haben.
Keys ist gegen ihre 2 Jahre ältere Freundin favorisiert. Die Powerspielerin hat im Halbfinal CoCo Vandeweghe richtiggehend vom Court geschossen und im Turnierverlauf erst 2 Sätze abgegeben.
Stephens musste hingegen in 4 von 6 Partien über die volle Distanz und bestreitet in New York erst ihr 5. Turnier in dieser Saison. Doch auch für sie, die 2015 das einzige Direktduell in Miami gewann, scheint zur Zeit nichts unmöglich zu sein.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 06.09.2017, 22:00 Uhr