«Er ist der Favorit. Aber das Publikum gibt mir in jedem Match Kraft. Das hilft mir enorm, um mein bestes Tennis abzurufen.» Die Aussage von Juan Martin Del Potro in der Medienkonferenz nach seinem Achtelfinal-Erfolg muss für Stan Wawrinka wie eine Drohung klingen.
Denn: Auch im Viertelfinal am Mittwoch dürfte die Mehrheit der Fans in Flushing Meadows hinter dem Argentinier stehen und diesem damit einen zusätzlichen Kraftschub verleihen. Und spielt der 27-Jährige einmal sein «bestes Tennis», ist er kaum zu stoppen. Dies mussten bei den Olympischen Spielen in Rio auch Novak Djokovic und Rafael Nadal erfahren.
Liebling der Massen
Keine Frage, wer nach dem Forfait von Roger Federer und dem Out sämtlicher Amerikaner in New York zum Publikumsliebling im Männertableau avanciert ist: Der «Turm aus Tandil». Egal, wer sein Gegner ist, Del Potro kann sich dem Support der Massen sicher sein.
Die Fans lieben seine krachende Vorhand, mögen seine ruhige Art. Und sie kennen seine Geschichte. Der US-Open-Sieger von 2009 und ehemalige Weltranglisten-Vierte wurde in den letzten Jahren durch unter anderem drei Operationen am Handgelenk immer weiter zurückgeworfen.
Ich fühle mich heimisch in diesem Stadion, in New York.
Im Februar 2016 war er bloss noch die Nummer 1045 der Welt. Nun hat sich «Delpo» aber wieder bis auf Position 142 emporgearbeitet. Zudem gewann er in Rio Olympia-Silber.
«Wir haben eine gute Connection, die New Yorker, die amerikanischen Fans, die argentinischen Fans und ich», erklärte die ehemalige Weltnummer 4 jüngst seine Liebe zu den US Open. Er spiele zwar weit weg von seinem Zuhause. «Aber ich fühle mich heimisch in diesem Stadion, in New York.»
US-Liebe für die «Cinderella Story»
Del Potro hat im «Big Apple» noch immer die Chance, zum Grand-Slam-Finalisten mit der höchsten ATP-Klassierung aller Zeiten zu avancieren. Sollte er gar das Turnier gewinnen, wäre die «Cinderella Story» perfekt. Und nichts lieben die Amerikaner mehr.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung US Open