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Stan Wawrinka präsentiert seine Trophäe.
Legende: Braucht die Favoritenrolle nicht zwingend Stan Wawrinka. Reuters

Grand-Slam-Turniere «So kann Stan auf jeder Unterlage gewinnen»

Mit dem Gewinn seines 2. Grand-Slam-Titels hat Stan Wawrinka an den French Open den ganz grossen Coup geschafft. Für die zukünftigen Turniere wird man den Romand auf der Favoritenliste haben. Doch dieser gefällt sich besser in der Rolle des Aussenseiters.

«Stan Wawrinka wird nun mit ganz anderen Ambitionen nach Wimbledon reisen», ist der französische Ex-Profi Guy Forget überzeugt. Kein Wunder: wer in seinem zweiten Grand-Slam-Final gleich den zweiten Titel gewinnt, gehört automatisch zum Favoritenkreis an allen grossen Turnieren.

So ist sich auch Heinz Günthardt sicher, dass mit Wawrinka in 3 Wochen im «All England Club» zu rechnen sein wird. «In dieser Form kann er auf jeder Unterlage gewinnen – auch auf Rasen.»

Wawrinka hat die Konkurrenz enorm beeindruckt
Autor: Heinz Günthardt

Der SRF-Tennisexperte macht denn auch klar, dass der Romand als French-Open-Sieger in Wimbledon nicht mehr mit der Rolle des gefährlichen Aussenseiters Vorlieb nehmen kann.

Gehört Wawrinka nun also als neue Nummer 4 der Welt definitiv zu den ganz Grossen? «Stan the Man» selbst sieht sich nicht in dieser Position und will lieber der Jäger bleiben. «Ich bin nicht so stark wie die 'Big 4'. Aber ich bin stark genug, um einen von ihnen ab und zu zu schlagen.»

Ich bin nicht so stark wie die 'Big 4'
Autor: Stan Wawrinka

Also doch noch nicht auf gleicher Höhe mit Djokovic, Federer, Nadal und Murray? Wahrscheinlich fehlt dem Romand lediglich noch die Konstanz, um sich in diesen illustren Kreis zu spielen. «Die Art und Weise wie Wawrinka spielt, wird immer dazu führen, dass es Phasen gibt, in denen er nicht so gut drauf ist», analysiert Günthardt.

In der Tat musste Wawrinka nach seinem letzten Grand-Slam-Triumph in Melbourne und dem darauf folgenden Erstrundenaus in Paris eine kleinere Durststrecke überstehen.

Wawrinka ist wie ein Dieselmotor
Autor: Heinz Günthardt

In einer Woche startet der 30-Jährige in Queens in die Rasensaison und kann nun beweisen, dass es dieses Mal anders sein wird.

Günthardt traut Wawrinka einen weiteren Coup auf Rasen zu, macht aber vieles vom Turnierstart abhängig: «Bei Stan kommt es immer darauf an, wie er ins Turnier startet. Er ist wie ein Dieselmotor, der erst mal warm werden muss.»

Die letztjährigen Resultate Wawrinkas auf Rasen stimmen denn auch positiv. In Wimbledon scheiterte er in den Viertelfinals in 4 Sätzen an Roger Federer. Auch wenn er es vielleicht nicht zugeben würde, ist klar, dass Wawrinka mit einigen Ambitionen nach England reisen wird.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 07.06.15, 15:00 Uhr

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