Sie konnte es wohl selber kaum fassen: Nachdem die letzte Vorhand von Madison Keys ins Netz geflogen war, blieb Sloane Stephens regungslos stehen. Dann ballte sie kurz die Faust und rannte dann ans Netz, um sich die Gratulationen ihrer Gegnerin abzuholen.
Doch Stephens zeigte im Moment ihres grössten Erfolgs viel Herz. Sekundenlang umarmte sie Keys und sprach ihr tröstende Worte zu: «Madison ist meine beste Freundin auf der Tour. Ich hätte mir heute ein Unentschieden gewünscht», erklärte Stephens nach dem Spiel im Siegerinterview.
Weil die Regeln dies aber nicht vorsehen, blieb die 24-Jährige die grosse Siegerin in Flushing Meadows. Eine Siegerin, deren Weg zum Titel erstaunlich ist:
- Vor vier Wochen lag Stephens noch auf Rang 934 der Weltrangliste.
- Mit Halbfinaleinzügen in Toronto und Cincinnati hievt sie sich im Eilzugstempo auf WTA-Platz 83 und damit ins Haupttableau der US Open.
- Sieben Siege später jubelt sie über ihren ersten Grand-Slam-Titel.
Der Sensation war sich auch Stephens nach dem Sieg bewusst. Kein Wunder meinte die Amerikanerin nach dem Sieg mit einem Augenzwinkern: «Eigentlich müsste ich jetzt gleich zurücktreten. Das kann ich nie wieder toppen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 09.09.2017, 22:00 Uhr