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Grand-Slam-Turniere Venus Williams ebnet Schwester Serena den Weg

Serena Williams steuert an den US Open auf ihren 22. Major-Titel und den 1. Jahres-Grand-Slam seit 1988 und Steffi Graf zu. Auch Schwester Venus konnte sie im Viertelfinal beim 6:2, 1:6 und 6:3 nicht davon abhalten.

Resultate

Auf eine Rolle als Spielverderberin hatte Venus Williams (WTA 23) wenig Lust. Trotzdem bekräftigte sie, ehe in New York die Scheinwerfer zum 27. «Sister Act» angingen, mit Nachdruck: «Ich werde alles tun, um zu gewinnen.» Denn auch im Alter von 35 Jahren sei ihr Erfolgshunger nicht gestillt, würde sie gerne nochmals nach einem 8. Grand-Slam-Triumph greifen (der bislang letzte datiert von Wimbledon 2008).

Wenn ich spiele, denke ich nicht daran, dass dort drüben meine Schwester steht.
Autor: Serena Williams
Serena und Venus Williams lächeln am Netz in die Kameras.
Legende: Bühne frei Die Williams-Sisters schenkten sich im Viertelfinal nichts. Reuters

Von Schwester Serena wurde sie in dieser Beziehung längst überflügelt. Die bald 34-Jährige heimste 21 Major-Trophäen seit 1991 ein – zuletzt 4 in Folge. In New York fand sie letztmals 2011 im Final eine Bezwingerin, und an ihrer Erfolgsstätte steht die 6-fache Siegerin nun auf der Schwelle zum Grand Slam. Alle vier Titel im gleichen Kalenderjahr errang letztmals Steffi Graf 1988.

Von wegen Spalier stehen

Veni, Vidi, Vi(n)ci

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Serena Williams' Halbfinal-Herausforderin wird Roberta Vinci (WTA 43) sein. Im Alter von 32 Jahren preschte die Italienerin im Duell zweier Ungesetzten nach einem 6:3, 5:7, 6:4 über Kristina Mladenovic (Fr/WTA 40) an einem Grand-Slam-Turnier erstmals in die Top 4 vor. Im Doppel konnte sie mit Sara Errani bereits alle Major-Events gewinnen.

Aufgrund dieser Ausgangslage steckte zünftig Brisanz im Williams-Duell. Und die als Schlagerspiel angekündigte Affiche hielt, was sie versprach. Vor allem auch deswegen, weil eine mutig und aggressiv auftretende Venus Williams keinesfalls nur Spalier stand bei einem weiteren Etappenerfolg Serenas. In einem gleichermassen intensiven wie zerfahrenen Fight über 98 Minuten schenkten sich die beiden nichts.

«Venus ist nicht nur die schwierigste Gegnerin, sie ist auch der beste Mensch, den ich kenne», erklärte Serena Williams hinterher. Doch trotz der besonderen und schwierigen Vorzeichen versicherte sie: «Wenn ich spiele, denke ich nicht daran, dass dort drüben meine Schwester steht.»

Venus Williams musste im 1. Satz nach einem 2:2 abreissen lassen und ihrer Schwester 5 Spielgewinne in Folge zugestehen. In Umgang 2, der einen komplett anderen Verlauf nahm, kämpfte sich die Ältere des Duos zurück und realisierte ihrerseits ein Doppel-Break zum Satzausgleich.

Hühnerhaut-Feeling am Ende

Im entscheidenden Durchgang fehlten Venus Williams dann die Mittel, um Serena ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Mit dem 1. Matchball und dem insgesamt 12. Ass brachte die Favoritin den 6:2-, 1:6- und 6:3-Sieg ins Trockene. Welche Anspannung danach von den beiden abfiel, zeigten die freigesetzten Emotionen.

Unter tosendem Applaus lagen sie sich lange in den Armen, und Venus gab Serena die innigsten Wünsche mit auf den Weg beim Bestreben, Geschichte schreiben zu wollen.

Sendebezug: SRF, laufende Berichterstattung zu den US Open

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