Zu Beginn brachte Roberta Vinci im Sieger-Interview kein Wort heraus, schüttelte immer wieder den Kopf. Sie hatte soeben die haushohe Favoritin Serena Williams aus dem Turnier geworfen und damit den Traum der Amerikanerin vom echten Grand Slam begraben. Dabei hatten im Vorfeld nicht einmal die kühnsten Optimisten der Italienerin diesen Effort zugetraut.
Das ist der beste Moment meines Lebens.
Sie selbt wohl auch nicht. «Es ist wie im Traum. Ich bin im Final, habe Serena geschlagen», stammelte die Italienerin nach ihrem Coup und fügte an: «Das ist der beste Moment meines Lebens!»
Vinci überzeugte gegen Williams mit ihrem variablen Spiel und glaubte spätestens nach dem Gewinn des 2. Durchgangs an die Überraschung. «Sie hat nach dem 2. Satz ein Racket zertrümmert. Da sagte ich mir: ‹Denk darüber nach. Sie ist nervös. Versuche, um jeden Punkt zu kämpfen›», erklärte die Premieren-Grand-Slam-Finalistin.
Das «Einfache» gut machen
Ihr Erfolgsrezept? Ganz simpel. «Ich habe gedacht: ‹Spiel den Ball ins Feld. Denke nicht zuviel nach, spiel einfach den Ball ins Feld und renne›. Und dann habe ich gewonnen», staunte Vinci ungläubig.
Ich möchte nicht darüber reden, wie enttäuschend es für mich ist.
Die unterlegene Williams, der nur 3 Sätze zum Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere im selben Jahr fehlten, war nach der Niederlage kurz angebunden. «Ich möchte nicht darüber reden, wie enttäuschend es für mich ist. Wenn ihr noch andere Fragen habt, bin ich offen dafür», so die 33-Jährige.
Gratulation an die Siegerin
Williams unterliess es aber nicht, die Leistung ihrer Gegnerin zu würdigen. «Ich denke, sie hat das beste Tennis ihrer Karriere gespielt. Ich war gar nicht so schlecht, habe vielleicht den einen oder anderen Fehler mehr gemacht als sonst. Aber sie hat wirklich gut gespielt», lobte die 21-fache Grand-Slam-Siegerin.
Sendebezug: SRF, laufende Berichterstattung zu den US Open.