Wawrinka setzte sich nach hartem Kampf in 3:55 Stunden mit 6:7 (1:7), 6:4, 7:5, 6:3 durch. «Stan the Man» erwies sich dabei als wahrer Champion. Wie schon bei den epischen Siegen im Australian-Open-Halbfinal 2014 und im French-Open-Final 2015 behielt er gegen Djokovic die Oberhand. Und wieder gewann er das Duell nach verlorenem Startsatz.
Der 31-Jährige verbesserte seine mässige Bilanz gegen den Serben damit auf 5:19. Wawrinka blieb im 11. Final in Folge siegreich – eine fabelhafte Bilanz (den Rekord hält Roger Federer, der es auf 24 brachte).
Wawrinka gewann einen Punkt mehr
Wawrinka kaufte Djokovic in einem spannenden und oft hochklassigen Match den Schneid ab. Wie eng die Partie war, beweist folgende Statistik: 144:143 Punkte lautete das Verhältnis zugunsten von Wawrinka
Gestaltete sich der 1. Satz für den Romand noch als eine Art Aufwärmphase (er lag schnell 0:3 hinten), kam er danach immer besser ins Spiel. Im 2. und 3. Satz legte er jeweils mit Break vor. Djokovic konnte zweimal kontern, aber das war zu wenig. Nur 3 von 17 Breakchancen verwertete die Nummer 1 der Welt (Wawrinka 6 von 10). «Stan war der Bessere, aber das war eine katastrophale Ausbeute», sagte Djokovic nach dem Match selbstkritisch.
Wawrinka bewies bei entscheidenden Punkten Nervenstärke. Er gewann mehr lange Ballwechsel und powerte, was das Zeug hielt. Es war der «Stan» der grossen Spiele.
Ich kann nicht mehr stehen.
Djokovic mit Blasen an den Füssen
Als Djokovic im 4. Satz angeschlagen ein Medical Timeout verlangte, wurde Wawrinka nach 3:1-Führung noch einmal auf die Probe gestellt. Prompt musste er 2 Breakchancen abwehren. «Ich konnte kaum mehr stehen», rief Djokovic dem Schweizer von der Bank aus entschuldigend zu. Dass Djokovic keine Show abzog, zeigte sich später. Seine Füsse bluteten, die Blasen liessen sich kaum behandeln.
Dennoch zeigte sich der 29-Jährige als fairer Verlierer . Djokovic musste sich im 7. Endspiel in New York zum 5. Mal geschlagen geben. Wawrinka hingegen zog – im nach ihm benannten Stadion – mit Arthur Ashe gleich. Auch der Amerikaner gewann 3 Grand-Slam-Turniere, wie Wawrinka an drei unterschiedlichen Orten.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.09.2016, 22:00 Uhr