Nach 4 Stunden und 36 Minuten riss Borna Coric (ATP 32) die Arme in die Luft und lächelte. Soeben hatte er in einem aufregenden Duell in der 3. Runde an den US Open mit Stefanos Tsitsipas (ATP 6) die Turniernummer 4 eliminiert.
«Einfach nur Glück»
Dabei hatte Coric zwischenzeitlich selber nicht mehr mit einem Sieg gerechnet und gab nach der Partie zu: «Das war Glück. Als er bei eigenem Aufschlag 4 Matchbälle hatte, war es einfach nur Glück.»
In der Tat sah Tsitsipas im 4. Satz wie der sichere Sieger aus. Der Grieche spielte sein bestes Tennis, kam zuerst bei Aufschlag Coric zu 2 Matchbällen und hatte danach bei eigenem Aufschlag 4 Chancen, den Sack zuzumachen.
Die besagten Matchbälle stehen sinnbildlich für die ganze Partie. Das Momentum wechselte ständig:
- 1. Satz: Gleich je die ersten Aufschlagsspiele müssen die beiden abgeben. Danach ist es ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für Tsitsipas, der dann im Tiebreak die Nerven behält.
- 2. Satz: Plötzlich ist Coric der bessere Spieler, Tsitsipas weiss nicht, wie ihm geschieht.
- 3. Satz: Bis zum 4:4 ist alles ausgeglichen, dann packt Tsitsipas sein Weltklasse-Tennis aus. Coric versucht, sich anzupassen – und gerät dabei vollkommen aus dem Konzept.
- 4. Satz: Die Tsitsipas-Dominanz geht weiter. Bis der Grieche seine 6 Matchbälle hat. Dann steht plötzlich Tsitsipas neben den Schuhen.
- 5. Satz: Tsitsipas fängt sich etwas, breakt zum 3:2, muss aber umgehend das Rebreak hinnehmen. Im Tiebreak unterlaufen ihm 2 Doppelfehler, Coric hat im entscheidenden Moment die stärkeren Nerven.
Nun gegen Australier
Auf den Kroaten Coric wartet im Achtelfinal der Australier Jordan Thompson. Die Weltnummer 63 setzte sich gegen den Kasachen Michail Kukuschkin (ATP 90) mit 7:5, 6:4, 6:1 durch.