Viktorija Golubic und Hartbeläge – bis jetzt ist es noch keine Liebesgeschichte. Weder bei den Australian Open in Melbourne noch bei den US Open in New York, den beiden Grand-Slam-Turnieren auf Hartplatz, durfte die Schweizerin bisher über einen Sieg im Hauptfeld jubeln. Möchte Golubic diese Statistik verbessern, braucht es am frühen Dienstagabend einen Exploit. Gegen die Lokalmatadorin Jessica Pegula nimmt die Zürcherin in der 1. Runde der US Open klar die Rolle der Aussenseiterin ein.
Qualifikation im Nachhinein ein Segen
Einen Vorteil nimmt Golubic aber mit Sicherheit mit in das Duell mit der Weltnummer 8. Weil die Schweizerin nicht direkt für das Haupttableau gesetzt war, hat sie bereits 3 Partien auf der US-Open-Anlage in den Knochen. Dadurch konnte sich Golubic an die diesjährigen Bedingungen in Flushing Meadows gewöhnen. «Vor der Qualifikation hatte ich natürlich gehofft, es direkt ins Hauptfeld zu schaffen. Wenn man dann aber dreimal gewinnt, ist man fast froh, diese Spiele bestritten zu haben», erläutert die 29-Jährige.
Den Schwung aus der erfolgreichen Qualifikation möchte Golubic nun auch in das Kräftemessen mit Pegula mitnehmen. Dass die Sympathien der Zuschauer auf dem Grandstand – wo der Match um 17 Uhr Schweizer Zeit steigt – wohl deutlich auf der Seite der Einheimischen Pegula sein werden, stört die Herausforderin keineswegs. Im Gegenteil: «Gegen eine US-Amerikanerin an den US Open anzutreten, ist für mich super. In solchen Spielen kann ich oft meine beste Leistung abrufen», gibt sich Golubic kämpferisch.
Bencic könnte Karriere von Petkovic wohl beenden
Mit Belinda Bencic steht am Dienstag auch die grösste Hoffnung aus Schweizer Sicht im Einsatz. Die Weltnummer 13 duelliert sich ab ca. 19 Uhr mit Andrea Petkovic (WTA 104) um ein Ticket für Runde 2. Anders als Golubic steigt Bencic als Favoritin in ihr Auftaktspiel.
Sollte die Olympiasiegerin ihrer Favoritenrolle gerecht werden und das Spiel für sich entscheiden, wäre das womöglich gleichbedeutend mit dem Karriereende von Petkovic. Die Deutsche hatte in den letzten Jahren immer wieder mit körperlichen Problemen zu kämpfen, so auch in dieser Saison. «Deswegen bin ich auch zu der Entscheidung gekommen, dass es irgendwann reicht», sagte Petkovic im Vorfeld der US Open. Auf Instagram postete die 34-Jährige zudem ein Trainings-Video aus New York mit dem Hashtag «The Last Dance», der letzte Tanz.