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Der Wandel hin zum langsameren Rasentennis
Aus Sportpanorama vom 28.06.2015.
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Grand-Slam-Turniere Günthardt: «Das gibt Stan die Chance, Wimbledon zu gewinnen»

Seit einem denkwürdigen Finalspiel 1994 hat sich das Rasentennis fundamental verändert. Der SRF-Experte Heinz Günthardt erklärte im «sportpanorama», was die langsamer gewordene Unterlage für die Möglichkeiten von Roger Federer und Stan Wawrinka beim Grand-Slam-Turnier von Wimbledon bedeutet.

Es war ein Finalspiel, welches das Tennis verändern sollte: Goran Ivanisevic und Pete Sampras lieferten sich auf dem Rasen von Wimbledon 1994 eine Aufschlagschlacht. Serve and Volley hiess das Rezept und die heissen Temperaturen begünstigten das schnelle Abspringen des Balls zusätzlich.

Sampras siegte. Doch eines der Hauptthemata war in der Folge die Unterlage. Medien wie Fans kritisierten harsch, dass es im Rasentennis praktisch zu keinen Ballwechseln mehr kam. Wimbledon reagierte: Bälle mit mehr Filz, andere Grassorten und ein höher geschnittener Rasen machten den Platz fortan langsamer und besiegelten das Ende der Serve-and-Volley-Ära.

Federers Spiel passt hervorragend zu dieser Unterlage.
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Günthardt zu Roger Federer
Aus Sportpanorama vom 28.06.2015.
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Eine der Folgen: Es gibt heute praktisch keine reinen Rasenspezialisten mehr. Genau darin liegt einer der grossen Vorteile von Roger Federer in Wimbledon. Denn die jungen Spieler verfügen über weit weniger Praxis auf den immer seltener werdenden Rasenplätzen als der Schweizer. Rasen ist denn auch die eigentliche Lieblingsunterlage von Federer.

Günthardt erklärt, warum: «Die Bälle springen auf Rasen weniger hoch ab als auf anderen Belägen, das behagt Federer. Zudem verfügt er über einen guten Slice, dieser bleibt auf Rasen zusätzlich tief. Und nicht zuletzt serviert Federer auch stark. Kurzum: Sein Spiel passt hervorragend zu dieser Unterlage.»

Wer auf Sand gegen Djokovic mehr als 50 Winner schlägt, kann dies erst recht auf Rasen.
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Günthardt zu Stan Wawrinka
Aus Sportpanorama vom 28.06.2015.
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Mit dem Wechsel zum langsameren Rasen hat sich anderseits aber die Zahl der Spieler erhöht, welche für einen Sieg in Wimbledon in Frage kommen. Das macht die Sache für Federer nicht einfacher, bringt aber einen weiteren Schweizer ins Spiel.

Günthardt führt aus: «Der langsamere Rasen gibt Leuten wie Wawrinka die Chance, Wimbledon zu gewinnen. Er kann zwar Serve-and-Volley spielen, ist aber kein Spezialist dafür. Doch wer gegen Novak Djokovic wie im Final von Paris mehr als 50 Winner auf Sand schlagen kann, der kann das auf Rasen erst recht. Bei Wawrinka wird entscheidend sein, ob er gut ins Turnier findet. Gelingt ihm dies, ist ein Schweizer Final absolut möglich.»

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 28.6.2015, 18:45 Uhr.

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