- Dominic Thiem (ATP 5) setzt sich in einem hochklassigen Halbfinal der Australian Open in Melbourne gegen Alexander Zverev (ATP 7) durch.
- Der Österreicher zwingt den Deutschen in 3:42 Stunden 3:6, 6:4, 7:6 (7:3), 7:6 (7:4) in die Knie.
- Damit kommt es im Final am Sonntag (ab 09:30 Uhr live auf SRF info) zum 11. Duell zwischen Novak Djokovic und Thiem.
Den letzten Ballwechsel der Partie musste der «Dominator», so Dominic Thiems Spitzname, nicht wirklich dominieren. Alexander Zverev kam ihm mit einer missratenen Reaktion auf einen Lob entgegen. In der Folge entschied Thiems Paradeschlag den Halbfinal der Australian Open: Die Vorhand inside out ermöglichte den erfolgreichen Volley beim 2. Matchball.
Dominant trat Thiem indes im mentalen Bereich auf: Er blieb in der Kurzentscheidung weniger fehleranfällig als sein Gegner und gewann zum 5. Mal in Serie ein Tiebreak. Es war nach genau 222 Minuten der Schlusspunkt eines Duells voller Spektakel und mit einigen kuriosen Szenen.
Spektakel pur in der Rod Laver Arena
Bis aus Zverevs Sicht das Drama sein tragisches Ende nahm, hatte sich die Partie in der Rod Laver Arena Satz für Satz zum Höhepunkt hochgeschaukelt:
- 1. Akt, der Regen: Im 4. Game und nach je einem Break muss das Dach geschlossen werden. Kurze Zeit später ist es nicht der Regen, sondern der Gegner, der Thiem regelrecht nass macht. Zverev serviert überragend und antizipiert die Bälle des Österreichers meist richtig. In Kombination mit Thiems hoher Fehlerquote bringt Zverev den Satz nach 40 Minuten ins Trockene.
- 2. Akt, das «Crazy Game»: Mit dem gewonnenen Startsatz im Rücken und 92 Prozent (!) 1. Aufschläge im Feld bricht Zverev plötzlich ein. Mit 2 Doppelfehlern und 2 «unforced errors» schenkt er Thiem das Break zum 2:1 regelrecht. Nach je einem weiteren Servicedurchbruch beendet der Lichtenwörther per Ass einen kuriosen 2. Satz – und vor allem ein völlig verrücktes Game mit reihenweise spektakulären Punkten: Zverevs Smash-Konter etwa, oder das an eine Exhibition erinnernde Netz-Duell.
- 3. Akt, die Dunkelheit: Nach nur einem Aufschlagspiel der Unterbruch. Eine LED-Lampe hat ihren Dienst versagt und muss ausgetauscht werden. Der 10-minütige Unterbruch tut der guten Stimmung im Publikum keinen Abbruch. Auch wenn Zverev 30 erste Aufschläge in Serie serviert, gelingt Thiem der Wiedereinstieg besser. Doch sein Break kann der Deutsche umgehend wieder wettmachen. Der 22-Jährige lässt in der Folge 2 Satzbälle liegen, ehe sich Thiem im Tiebreak 7:3 durchsetzt.
Thiem - Djokovic zum Elften
Damit kommt es im Final am Sonntag (ab 09:30 Uhr live auf SRF info) zum 11. Mal zum Duell zwischen Novak Djokovic und Thiem. 4 Duelle hat der Österreicher bislang für sich entscheiden können. Nach 2 Final-Niederlagen in Roland Garros kämpft der 26-Jährige um seinen ersten Major-Titel. Bei Djokovic wäre es bereits Nummer 17.