- Roger Federer (ATP 3) ringt Tennys Sandgren (ATP 100) im Viertelfinal der Australian Open mit 6:3, 2:6, 2:6, 7:6, 6:3 nieder.
- Der Schweizer muss sich mehrmals vom Physiotherapeuten an der Leiste behandeln lassen.
- Im Halbfinal trifft Federer auf Novak Djokovic.
Wie schon in der 3. Runde gegen John Millman wurden die Nerven der Federer-Fans auch im Viertelfinal gegen Tennys Sandgren aufs Ärgste strapaziert. Nach einem wiederum unglaublichen Comeback gab es erneut ein Happy End: Nach 3:31 Stunden verwertete der «Maestro» seinen ersten Matchball zum 6:3, 2:6, 2:6, 7:6, 6:3-Sieg. Es passte ins Bild einer verrückten Partie, dass sich Federer den letzten Punkt mit dem über weite Strecken blass gebliebenen Aufschlag sicherte.
7 Matchbälle abgewehrt
Weniger als eine Stunde zuvor schien der 38-Jährige bereits im Flieger nach Hause. Beim Stand von 5:4 im 4. Durchgang kam Sandgren gleich zu 3 Matchbällen. Federer aber zog den Kopf – auch mit etwas Mithilfe des Gegners – aus der Schlinge, blieb am Ball und rettete sich irgendwie ins Tiebreak.
Dort stand der 20-fache Major-Champion erneut kurz vor dem Aus. Sandgren zog mit 6:3 davon, doch Federer hielt sich teils in extremis im Spiel. Auch den 7. Matchball des US-Amerikaners bei 6:7 konnte Federer zunichte machen. Nur, um dann wenige Ballwechsel später selbst zuzuschlagen und sich die Kurzentscheidung mit 10:8 zu sichern.
Das Tiebreak sollte der Knackpunkt sein, denn im Entscheidungssatz konnte Sandgren nicht mehr dagegenhalten. Federer fand irgendwie noch einen zusätzlichen Gang und schaffte das entscheidende Break zum 4:2. Diesen Vorsprung gab der Schweizer nicht mehr aus der Hand.
Probleme an der Leiste
Begonnen hatte das Premierenduell von Federer gegen Sandgren mit einem standesgemässen 6:3 zugunsten des Favoriten. Dann aber begann es Federer im Leistenbereich zu zwicken. Sichtlich angeschlagen hielt sich die Gegenwehr Federers in den Durchgängen 2 und 3 in Grenzen. Auch im 4. Satz funktionierte die Beinarbeit bei weitem nicht wie gewohnt. Erst nach dem dramatischen Satzausgleich schien der Baselbieter wieder etwas geschmeidiger.
Im Halbfinal gegen Djokovic
Im Platzinterview nach dem Spiel bestätigte Federer die physischen Probleme. Er hoffe, dass die 48-stündige Pause bis zum Halbfinal ausreiche, um wieder fit zu werden. Das wird auch bitter nötig sein, will der 38-Jährige eine Chance auf den Finaleinzug haben. Sein nächster Gegner ist kein geringerer als Novak Djokovic. Die serbische Weltnummer 2 liess Milos Raonic im Viertelfinal keine Chance und siegte glatt in 3 Sätzen.
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.01.2020, 04:45 Uhr