- Marketa Vondrousova (WTA 42) schlägt im Wimbledon-Final Ons Jabeur (WTA 6) mit 6:4, 6:4 und gewinnt erstmals den Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.
- Die Tschechin ist die erste ungesetzte Spielerin in der «Open Era», die sich auf dem «heiligen Rasen» zur Siegerin küren lässt.
- Jabeur verliert auch ihren dritten Major-Final und muss weiter auf einen Triumph an einem Grand-Slam-Turnier warten.
Ihre erste Möglichkeit zum grössten Triumph ihrer Karriere vergab Marketa Vondrousova noch mit einem Doppelfehler. Doch wenige Augenblicke später nutzte die Tschechin ihre zweite Chance mit einem Volley am Netz. Überglücklich sank die 24-Jährige auf den «heiligen Rasen» des Centre Courts. Vondrousova war am Ziel ihrer Träume.
Die Olympia-Silbergewinnerin (Niederlage 2021 gegen Belinda Bencic) ist eine sensationelle Siegerin. Vondrousova war in Wimbledon noch nie über die 2. Runde hinausgekommen und ging als Weltnummer 42 als ungesetzte Spielerin ins Turnier. Die Tschechin warf fünf gesetzte Akteurinnen aus dem Tableau – darunter im Viertelfinal mit Jessica Pegula (WTA 4) und nun mit Jabeur zwei Top-10-Spielerinnen.
Für Vondrousova ist der Erfolg auch die Belohnung für ihren Kampfgeist: Seit ihrem French-Open-Finaleinzug 2019 als 19-Jährige hatte sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und kam seither an Grand-Slam-Turnieren nie mehr über die Achtelfinals hinaus.
Dreimal das unmittelbare Rebreak geschafft
Kampfgeist legte Vondrousova auch im Endspiel gegen Jabeur an den Tag. Im 1. Satz gelang ihr zweimal nach Aufschlagverlust das unmittelbare Rebreak (nach 0:2 und 2:4). Und im 2. Satz gelang ihr das Kunststück gleich noch einmal (nach 1:3). Vom 2:4 im Startsatz bis zum 1:0 im 2. Umgang reihte Vondrousova nicht weniger als fünf Gamegewinne aneinander.
Begünstigt wurden diese Rebreaks auch durch Jabeur, die sich nie richtig wohlzufühlen schien auf dem Court. Der Tunesierin unterliefen immer wieder einfache Fehler. Vor allem in Vorsprung liegend, konnte Jabeur ihr Niveau nicht halten. Hatte die 28-Jährige im Turnierverlauf dreimal nach verlorenem Startsatz den Match noch gewonnen, wollte ihr das gegen Vondrousova nicht gelingen.
Jabeur: «Schmerzhafteste Niederlage meiner Karriere»
Jabeur muss damit weiter auf ihren ersten Triumph an einem Grand-Slam-Turnier warten. Sie hat mit Wimbledon 2022, den US Open 2022 und Wimbledon 2023 alle ihre drei Major-Endspiele verloren. «Das ist die schmerzhafteste Niederlage meiner Karriere», sagte Jabeur in Tränen aufgelöst, doch versprach ihrem Team: «Irgendwann werden wir einen solchen Titel gewinnen.»
