Die Botschaft gegen aussen ist klar: Die US Open sind 2020 eine sichere «Bubble». Will heissen: Es wird rigoros kontrolliert, wer in diese Blase kommt und wer die Blase verlässt. Und auf dem Turniergelände in Flushing Meadows wird peinlichst genau darauf geschaut, dass sich alle an die Sicherheits-Standards halten. Die Spieler dürfen sich nur zwischen zwei «Bubbles» bewegen: jener auf der Tennis-Anlage und jener im Spielerhotel.
So weit die Theorie.
Nun ist das Grand-Slam-Turnier erst einen Tag alt, und schon werden Stimmen laut, dass die «Bubble» gar nicht so undurchlässig sei, wie sie angepriesen wird.
Paire: «Eine ‹Fake Bubble›»
Jüngst hat sich Benoît Paire auf Instagram zu Wort gemeldet. Der Franzose war positiv auf das Coronavirus getestet und am Sonntag vom Turnier ausgeschlossen worden. Paire nannte Flushing Meadows eine «Fake Bubble» und schrieb weiter: «Ich zögere noch, ob ich erzählen soll, was wirklich passiert in dieser ‹Fake Bubble›.»
Mannarino: «Personen kehren nach Hause zurück»
Landsmann Adrian Mannarino sagte nach seinem Sieg in der 1. Runde, dass das installierte System mehr einem überwachten Sicherheitstrakt für die Spieler, denn einer Blase gleiche. «Gewisse Personen, die für das Turnier arbeiten, kehren am Abend jeweils nach Hause zurück.»
Rubin: «Ausschliesslich Spieler»
Kritik äusserte auch Noah Rubin, der keine Aufnahme im New Yorker Hauptfeld gefunden hatte, in einem Podcast. Die amerikanische Weltnummer 228 bestätigte die Nachricht der französischen Sportzeitung L'Equipe , wonach neben Paire zehn weitere Personen positiv getestet worden seien. Die Information habe er direkt von den Betroffenen. «Es sind ausschliesslich Spieler», so Rubin.
Doch statt die Profis wie Paire auszuschliessen, hätten diese bloss ein Dokument unterzeichnen müssen, das ihnen den Zugang zu gewissen Teilen der Anlage untersage. Rubin vermutet zudem, dass unter den positiv getesteten Akteuren «mindestens ein Top-Spieler» sei.
Zverev: «Daniil darf nicht aus dem Zimmer»
Alexander Zverev nannte gar einen Namen. Er habe einen guten Draht zu Daniil Medwedew, der russischen Weltnummer 5. «Und Daniil darf jetzt nicht aus dem Hotelzimmer raus.»
Medwedews Coach Gilles Cervara dementierte Zverevs Aussage gegenüber der New York Times jedoch. Auch der Turnierveranstalter distanzierte sich vom Instagram-Beitrag Paires und prangerte im Gegenzug den laschen Umgang des Franzosen mit den Hygiene-Massnahmen an.
Fortsetzung folgt.