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Laaksonen vor Djokovic-Duell Wenn selbst ein eigener Coach Luxus ist

Auf Henri Laaksonen wartet mit dem Spiel gegen Novak Djokovic ein Highlight. Druck verspürt er für einmal auch finanziell nicht.

Ein «Lucky Loser» war Henri Laaksonen zunächst nicht. Als am Freitag von 5 Spielern 3 ins Hauptfeld nachrückten, ging der Schweizer leer aus. Die freudige Nachricht kam tags darauf: Weil Sam Querrey Forfait gab, fand Laaksonen doch noch Unterschlupf im Hauptfeld. «Ich habe am Sonntag etwa 10 Wecker gestellt, damit ich es nicht verpasse, mich einzuschreiben», lacht der 27-Jährige rückblickend.

«Lohn» zum richtigen Zeitpunkt

Diese zweite Chance nutzte Laaksonen mit dem Sieg in der 1. Runde gegen Pedro Martinez. Als Belohnung darf er am Donnerstag nun gegen Djokovic ran (ca. 12:30 Uhr live auf SRF zwei). Es ist, wie er sagt, ein «Bonus» – nicht zuletzt in finanzieller Sicht. 87'000 Euro erhält Laaksonen für den Einzug in die 2. Runde (23'000 davon muss er Querrey überlassen, siehe Textbox).

Dieser Zustupf ist für die Karriere des Schweizers eminent wichtig. Seit Jahren pendelt Laaksonen zwischen Challenger- und ATP-Tour, muss mit seinem Budget haushalten. Ein eigener Coach? Für Laaksonen ein Luxus. Einer, den er sich nun leisten kann. Seit Anfang Jahr begleitet ihn der Tscheche David Pultr.

Preisgeld-Regel bei Lucky Losers

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2018 wurde eine neue Preisgeld-Regel für Erstrunden-Spiele eingeführt. Jeder Spieler im Haupttableau, der nicht ganz fit ist und vor Turnierbeginn Forfait gibt, erhält 50 Prozent des Preisgeldes der 1. Runde. Der Lucky Loser kassiert die anderen 50 Prozent. Damit soll verhindert werden, dass unfitte Spieler zu ihren Spielen antreten, nur um das Preisgeld abzusahnen.

«Ich bin jetzt in der glücklichen Situation, dass ich einen Trainer dabei habe. Das hilft mir im Training und bei Turnieren extrem», erzählt Laaksonen. Die Resultate haben sich sofort eingestellt: Bereits bei den Australian Open erreichte er als Qualifikant die 2. Runde, auch zwei Challenger-Turniere konnte er bereits gewinnen.

Ich verzichte seit geraumer Zeit auf Fisch und Seafood.
Autor: Henri Laaksonen über seine Ernährungsweise

Der eigene Coach ist ein Grund für den neuerlichen Aufschwung, die körperliche Verfassung der zweite. Immer wieder schlug sich Laaksonen 2018 mit diversen Beschwerden herum, scheint die Ursache nun aber gefunden zu haben. «Ich verzichte seit geraumer Zeit auf Fisch und Seafood», so der 27-Jährige, seither gehe es ihm bedeutend besser.

Livehinweis

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Das Spiel zwischen Henri Laaksonen und Novak Djokovic ist als 2. Partie des Tages auf Court Suzanne Lenglen angesetzt. Auf SRF zwei und in der SRF Sport App sind sie ab ca. 12:30 Uhr live dabei.

Laaksonen nimmts mit Humor

Also kein Fisch als Vorbereitung für die Partie gegen Novak Djokovic, die er mit der ihm eigenen Gelassenheit angeht. «Jeder in diesem Raum weiss, dass er der bessere Spieler ist», schmunzelt Laaksonen. Doch wer weiss, was ohne finanziellen Druck und mit dem neuen Selbstvertrauen möglich sein wird.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.5.19, 15 Uhr

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