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Männer-Final an den US Open Alcaraz kann die Nummer 1 sehen – Ruud im Schatten von Haaland

Dem Sieger der US Open winkt nicht nur der 1. Major-Titel, er wird auch die neue Nummer 1 im Männertennis.

Casper Ruud und Carlos Alcaraz im Final von Miami Anfang April dieses Jahres.
Legende: Man kennt und schätzt sich Casper Ruud (links) und Carlos Alcaraz im Final von Miami Anfang April dieses Jahres. imago images/Icon Sportswire

«The winner takes it all»: Das wussten schon ABBA 1980 und gilt im speziellen für den diesjährigen US-Open-Final der Männer. Sowohl für Casper Ruud als auch für Carlos Alcaraz wäre es der 1. Grand-Slam-Titel, ausserdem wird der Sieger des Endspiels den Tennisthron besteigen und Daniil Medwedew als Nummer 1 im Ranking ablösen.

«Es ist wunderbar, um solche grossen Dinge zu spielen. Ich kann die Nummer 1 der Welt schon sehen, gleichzeitig ist sie noch so weit weg», meinte Alcaraz kurz nach seinem Sieg im Halbfinal gegen Francis Tiafoe. Er werde versuchen, seine Nerven im Griff zu haben, schliesslich sei es sein 1. Grand-Slam-Final, während Ruud bereits bei den French Open in diesem Jahr das Endspiel erreicht habe.

Ein bisschen Schauspielern gehört im Sport dazu.
Autor: Casper Ruud

Auch Ruud ist sich sicher, dass die Nerven eine Rolle spielen werden: «Tennis ist nicht nur ein physischer, sondern auch ein psychischer Sport. Manchmal tun wir so, als würden wir uns in einer guten Verfassung fühlen, dabei sieht es in uns drinnen ganz anders aus. Ein bisschen Schauspielern gehört im Sport dazu.»

Alcaraz und der Vergleich mit Nadal

Vor allem dürfe man sich angesichts der Ausgangslage nicht verrückt machen lassen. «Schon nach den French Open war mir klar, dass es sein kann, dass ich nie mehr einen Grand-Slam-Final erreichen würde. Nun stehe ich Monate später bereits wieder im Final. Das ist unbeschreiblich.»

Deshalb gelte es, nun einige Male tief durchzuatmen und sich selber zu sagen, dass es zwar ein wichtiges Spiel sei, aber «hoffentlich noch 100 weitere solche Matches kommen und es kein Weltuntergang wäre, wenn es nicht so laufen sollte, wie ich mir das vorstelle».

Während bei Alcaraz bei einem Turniersieg wohl zwangsläufig Vergleiche mit dem jungen Nadal herangezogen würden, dürfte Ruud in seiner Heimat in neue Sphären aufsteigen. Denn er wäre der erste Norweger, der einen Major-Titel gewinnen würde.

Wobei er nicht glaubt, dass er mit einem Erfolg dem Fussball-Star Erling Haaland den Rang ablaufen könnte. «Er ist der grösste Star, den wir im Moment in Norwegen haben. Das wird er wahrscheinlich noch viele Jahre lang sein», so Ruud.

Grosser gegenseitiger Respekt

Für ihren jeweiligen Gegner haben die beiden Finalisten nichts als Lob übrig. «Carlos spielt ein ausgezeichnetes Jahr und hat sich stark verbessert. Es macht unglaublich Spass, ihm zuzuschauen», so Ruud. Alcaraz gibt die Blumen zurück: «Casper ist ein grossartiger Spieler, er spielt mit viel Power und auf einem sehr hohen Level. Ich werde mein bestes Tennis spielen müssen, um ihn zu besiegen.»

SRF zwei, sportlive, 09.09.2022, 22:05 Uhr ; 

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