Den Namen Lucas Pouille hatten nicht viele auf dem Zettel, als es vor den Australian Open um die möglichen Viertelfinal-Paarungen ging. Doch genau dort steht der Franzose nun. Mit einem Sieg am Mittwoch gegen Milos Raonic würde Pouille den grössten Erfolg seiner Karriere feiern.
Noch vor einigen Monaten deutete wenig auf einen solchen Exploit hin. Nachdem Pouille im März 2018 die Top 10 geknackt hatte, ging es praktisch nur noch bergab. Der 24-Jährige beendete die Saison mit einer negativen Bilanz und fiel im Ranking auf Platz 32 zurück.
Mauresmo ersetzt Planque
«Ich verlor das Selbstvertrauen und hatte keinen Spass mehr am Tennis», blickt Pouille auf diese Zeit zurück. Er trennte sich im November von seinem langjährigen Coach Emmanuel Planque, neue Impulse mussten her. Wenig später präsentierte Pouille Amélie Mauresmo als seine neue Trainerin.
Sie ist ein grosser Champion. Sie hat bereits mit Andy Murray hervorragende Arbeit geleistet.
Die ehemalige Nummer 1 der Welt war eigentlich als neuer Davis-Cup-Captain vorgesehen, sagte aufgrund der jüngsten Reformen aber ab. Einer Zusammenarbeit mit Pouille stand nichts mehr im Weg.
Pouille profitiert nun täglich von den Erfahrungen der zweifachen Grand-Slam-Siegerin. «Sie ist ein grosser Champion. Sie hat bereits mit Andy Murray hervorragende Arbeit geleistet, dasselbe versuchen wir nun auch», so der Franzose.
Kein Pardon im Training
Mauresmos Trainingsregime ist happig. Kein Wunder, ist die 39-Jährige selbst doch noch topfit und läuft regelmässig Marathons. «Sie ist unerbittlich, das gefällt mir», so Pouille, der in der Vorbereitungsphase einige Kilos abgenommen hat.
Mit dem Viertelfinaleinzug in Melbourne ernten die beiden nun bereits die ersten Früchte ihrer Zusammenarbeit. Die Freude beim Franzosen ist zurück, das beweist auch die Variabilität in seinem Spiel. Mit dieser möchte er am Mittwoch auch Milos Raonic in die Knie zwingen.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Australian Open