«Ich fühle mich im Moment im Allgemeinen ziemlich allein im Leben. Und das ist kein sehr schönes Gefühl», sagte ein sichtlich mitgenommener Zverev am Dienstagabend im All England Club. Es sei im Moment schwierig für ihn, «ausserhalb des Tennisplatzes Freude zu finden». Er könne sich auch eine Therapie vorstellen, sagte Zverev.
Ich habe mich noch nie so leer gefühlt.
Der Hamburger war am späten Nachmittag überraschend in 5 Sätzen gegen den Franzosen Arthur Rinderknech ausgeschieden. Auf der Pressekonferenz rund 2 Stunden nach dem Spielende gab er dann einen tiefen Einblick in sein Seelenleben.
Ein Monat, um Antworten zu finden
«Ich habe viele Schwierigkeiten durchgemacht. Ich habe viele Schwierigkeiten in den Medien durchgemacht. Ich habe viele Schwierigkeiten im Leben allgemein durchgemacht. Ich habe mich noch nie so leer gefühlt», sagte Zverev niedergeschlagen. Es fehle ihm «einfach die Freude an allem, was ich tue. Es geht nicht unbedingt um Tennis.»
Zverev will bis zum ATP-1000-Turnier in Kanada, das Ende Juli beginnt, Antworten finden. Er müsse verstehen, «welche Menschen mir Freude bringen, was mich motiviert». Das sei im Alter von 28 Jahren «seine Nummer eins Aufgabe». Derzeit sei seine Tochter Mayla die Person, die ihn am glücklichsten mache. «Aber sie ist 4. Eigentlich muss es andersherum sein, eigentlich muss ich ihr Energie geben.» Wie er die kommenden Tage verbringt, wisse er noch nicht, sagte Zverev.