Zum Inhalt springen

Nach Out an den US Open Wawrinka gehört noch lange nicht zum alten Eisen

Der Lausanner hat in New York eindrücklich gezeigt, dass er die Besten noch immer an ihre Grenzen bringen kann.

Stan Wawrinka.
Legende: Wurde in New York nicht nur einmal vom Publikum gefeiert Stan Wawrinka. imago images/Zuma Wire/Javier Rojas

Die Herausforderung gegen Jannik Sinner war immens. Doch Stan Wawrinka mag Herausforderungen. Er mag den Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen Kontrahenten, er mag die Momente auf dem Platz als Aussenseiter, als der er in seinem fortgeschrittenen Alter mittlerweile oft antritt.

Und er mag den Kampf vor allem vor stimmungsvoller Kulisse, die ihm zusätzliche Motivation verleiht, die in ihm Emotionen weckt, dank denen es sich für ihn immer noch lohnt, den Abschied von den Courts dieser Welt hinauszuschieben. Das Ende der Karriere wird für Wawrinka umso weniger zum Thema, je häufiger er so spielt wie in diesem neuerlichen Generationenduell gegen den 16 Jahre jüngeren Sinner.

Mein Spielniveau ist in diesem Jahr bei jedem Grand-Slam-Turnier gestiegen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr noch einen Schritt weiter nach oben gehen kann.
Autor: Stan Wawrinka

Gegen den jungen Südtiroler bewies Wawrinka am Samstagabend eindrücklich, dass er noch immer in der Lage ist, die Besten an ihre Grenzen zu bringen. Sinner musste bis zum letzten Punkt auf der Hut sein, auch wenn der vierte Satz dann vielleicht ein etwas zu schnelles Ende fand.

Mit jungem Davis-Cup-Team nach Manchester

Verabschiedet wurde Wawrinka vom Publikum mit tosendem Applaus. Auch sein Gegner klatschte für den Schweizer und zollte dem 38-Jährigen Respekt. Und auf Twitter schrieben die Organisatoren «See you again, soon!», womit sie durchaus richtig liegen dürften. Ans Aufhören denkt Wawrinka nicht.

«Mein Spielniveau ist in diesem Jahr bei jedem Grand-Slam-Turnier gestiegen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr noch einen Schritt weiter nach oben gehen kann», so der dreifache Major-Sieger. In Wimbledon hatte sich Wawrinka ebenfalls bis in die 3. Runde gespielt, wo er sich keinem geringeren als Novak Djokovic geschlagen geben musste.

Dass er grosse Spieler noch schlagen kann, hat Wawrinka vor den US Open bewiesen. Im Achtelfinal von Cincinnati schaltete er mit Frances Tiafoe die Nummer 10 der Welt aus.

Der US-Abstecher hat sich für Wawrinka in jedem Fall gelohnt. Mit 38 Jahren ist er der älteste Spieler seit 39 Jahren, der in New York den Sprung in die 3. Runde geschafft hat. Dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, will Wawrinka in knapp 10 Tagen auch im Davis Cup zeigen. Als Anführer eines jungen Teams will er die grossen Tennis-Nationen Frankreich, Grossbritannien und Australien ärgern.

SRF info, sportlive, 02.09.2023 21:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel