Dieses Zweitrundenspiel hatte es in sich: Nach einem Marathon-Einsatz von 4:23 Stunden in der Rod Laver Arena durfte Daniil Medwedew (ATP 3) in Melbourne über den Fünfsatz-Sieg gegen Emil Ruusuvuori (ATP 53) jubeln. 3:6, 6:7 (1:7), 6:4, 7:6 (7:1), 6:0 lautete am Schluss das Skore zugunsten des Russen. Die Uhr zeigte 03:39 an.
Der zweifache Australian-Open-Finalist stand nach dem 0:2-Satzrückstand mit dem Rücken zur Wand, schaffte aber ein beeindruckendes Comeback. Entscheidend war der 4. Durchgang, in dem Medwedew zuerst einen Breakvorsprung preisgab, dann aber ein hervorragendes Tiebreak spielte.
Im Entscheidungssatz war die Luft beim finnischen Aussenseiter, der die ersten beiden Duelle mit Medwedew deutlich verloren hatte, dann draussen. Ruusuvuori musste sich bei 0:3 aus seiner Sicht an der Schulter behandeln lassen und leistete in der Folge keinen grossen Widerstand mehr.
Beginn erst kurz vor 23:30 Uhr
Medwedew dürfte in der 3. Runde gegen Félix Auger-Aliassime aufgrund des späten Endes der Partie nicht eben im Vorteil sein. Erst kürzlich hatten ATP und WTA Massnahmen verabschiedet, um ausufernde Spiele in den Night Sessions künftig zu verhindern. Bereits im Oktober wurde entschieden, die Australian Open um einen Tag zu verlängern. Das Turnier begann schon am Sonntag, um bei der Ansetzung der Matches mehr Spielraum zu haben.
Auf Rod Laver fanden am Donnerstag auch tatsächlich nur 4 (statt wie in früheren Jahren 5) Partien statt. Alle dauerten indes lange. Anna Blinkowa und Jelena Rybakina duellierten sich fast drei Stunden, ehe Blinkowas Sieg im längsten Match-Tiebreak der Grand-Slam-Geschichte Tatsache war. So begannen Medwedew und Ruusuvuori erst kurz vor 23:30 Uhr.
Hewitt und Baghdatis hielten am längsten durch
Letztes Jahr hatte Andy Murray Thanasi Kokkinakis ebenfalls nach 0:2-Satzrückstand um 4:05 Uhr morgens besiegt. Den Rekord in Melbourne halten Lleyton Hewitt und Marcos Baghdatis, die 2008 ihren Abnützungskampf um 4:34 Uhr beendeten. Sowohl Hewitt, der die Partie damals gewann, als auch Murray mussten in der nächsten Runde dann wenig überraschend die Segel streichen.