Stan Wawrinka wird Ende März 38 Jahre alt. Dennoch will es der Australian-Open-Champion von 2014 in Melbourne noch einmal wissen. «Ich fühle mich wirklich gut, habe gut trainiert. Ich bin physisch und psychisch bereit», sagt der Romand.
Die Tendenz war nach einer schwierigen letzten Saison zuletzt aufsteigend. Bei den Swiss Indoors erreichte Wawrinka die Viertelfinals, beim United Cup Anfang Jahr bezwang er mit Alexander Bublik (KAZ) immerhin die Nr. 37 der Welt. «Der erste Match ist immer etwas kompliziert», blickt Wawrinka auf die Start-Partie gegen Alex Molcan (SVK/ATP 54) voraus.
Nicht ausschliessen will er einen Einsatz im Davis Cup Anfang Februar in Deutschland. Gegenüber Keystone-SDA sagt Wawrinka: «Ich habe schon im Herbst gesagt, dass ich gerne vor dem Ende meiner Karriere nochmals Davis Cup spielen will. Mir hat man gesagt: Entschieden wird nach dem Australian Open.» Voraussetzung sei, dass die Jungen damit einverstanden seien.
Hüsler hat in Melbourne noch nie einen Match gewonnen
Als Nummer 1 der Schweizer Männer steigt Marc-Andrea Hüsler (ATP 55) in sein erstes Melbourne-Abenteuer im Hauptfeld. «Es wird sicherlich nicht einfach, aber ich fühle mich bereit für die Aufgabe», sagt der 26-jährige Zürcher. Seine bislang einzige Erfahrung am 1. Grand-Slam-Turnier des Jahres ist die Startniederlage in der Qualifikation im Vorjahr.
Hüsler bekommt es in der 1. Runde mit John Millman (ATP 148) zu tun. Der Australier tritt mit einer Wildcard an: «Es wird nicht so einfach für mich, gegen das Publikum zu spielen.» Millman geniesse viel Respekt auf der Tour. Nicht nur, weil er Roger Federer 2018 an den US Open bezwang, sondern weil er es weit geschafft habe mit eher bescheidenen spielerischen Grund-Voraussetzungen.
Hüsler gibt sich kämpferisch: «Ich habe wenig zu verlieren, kann aber sehr viel gewinnen.» Es winkt in der 2. Runde das Duell mit Daniil Medwedew (ATP 8).
Teichmann: Status «es ist kompliziert»
Die als Nummer 32 gesetzte Teichmann hat ein gespaltenes Verhältnis zu den Australian Open. «Es ist eher eine komplizierte Beziehung, denn ich liebe es hier, habe aber noch nicht viele Partien gewonnen.» Tatsächlich hat die 25-Jährige in «Down Under» erst einen Match gewonnen. 2017-2019 scheiterte sie in der 1. Quali-Runde, 2020 und 2021 in der 1. Runde, im Vorjahr überstand sie diese immerhin, schied dann aber aus.
Was heuer für Teichmann spricht? Sie hat dank ihrer Teilnahme am United Cup 2023 schon 6 Matches bestritten, fühlt sich deshalb bereit. Ihren neuen Coach Andy Bettles lobt Teichmann in den höchsten Tönen: «Es hat sofort Klick gemacht, wir haben die gleiche Mentalität und die gleichen Ideen.» Und vielleicht hat sie sich am United Cup ja Inspiration von Captain Wawrinka geholt.
Über Gegnerin Harriet Dart (WTA 96) sagt sie: «Sie ist eine taffe Spielerin, spielt gerne die grossen Matches, aber sie hat sicher auch nicht so Freude an der Auslosung.»