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Überraschungen in Wimbledon Meist nicht mehr als ein One Hit Wonder

Exploits gab es in Wimbledon schon mehrfach. Für die verantwortlichen Spieler blieb es meist eine einmalige Sache.

Roger Federer (links) und Sergej Stachowski in Wimbledon 2013
Legende: Auch Federer betroffen Der Schweizer unterlag 2013 in der 2. Runde völlig überraschend dem Ukrainer Sergej Stachowski. imago images

  • 2012, 2. Runde: Rafael Nadal - Lukas Rosol 7:6, 4:6, 4:6, 6:2, 4:6

Es war die erste grössere Sensation, bei der einer aus der Top 3 mit Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic betroffen war. Bei hoher Luftfeuchtigkeit nahm Rosol volles Risiko, drosch permanent auf die Bälle und traf praktisch alles. Weitere Exploits blieben rar: Der Tscheche kam bei einem Major nie über die 3. Runde hinaus. Beste ATP-Klassierung: Platz 26.

  • 2013, 1. Runde: Rafael Nadal - Steve Darcis 6:7, 6:7, 4:6

Im nächsten Jahr erging es Nadal noch schlimmer. Die Erstrunden-Niederlage hatte historischen Charakter: Nie zuvor war der Spanier in der 1. Runde eines Grand-Slam-Turniers hängen geblieben. Er schien Opfer seines Erfolges geworden zu sein, gewann er doch in jenem Halbjahr zuvor praktisch alles, was es zu gewinnen gab. Entsprechend fehlte die Frische.

Darcis' Höhenflug war indes nur von kurzer Dauer. Sein Zweitrunden-Spiel trat er wegen einer Schulterverletzung gar nicht erst an. Und bei Major-Turnieren schaffte er es nur zweimal in die 3. Runde. Weiter kam er nie. Beste ATP-Klassierung: Platz 38.

  • 2013, 2. Runde: Roger Federer - Sergej Stachowski 7:6, 6:7, 5:7, 6:7

Stachowski schien an jenem Tag zu spüren, dass gegen den Rasen-König was drinliegt. Von Beginn weg suchte er den Weg ans Netz und begeisterte mit seinem offensiven Serve-and-Volley-Spiel. Und weil auch der Service des Ukrainers ausgezeichnet funktionierte, kam Federer kaum zu Breakchancen.

So nahm das Unheil aus Sicht Federers seinen Lauf und eine beeindruckende Serie von 36 Grand-Slam-Viertelfinal-Teilnahmen in Folge ein Ende. Stachowski konnte seinen Exploit nie mehr wiederholen, in den Majors bedeutete spätestens die 3. Runde stets Endstation. Beste ATP-Klassierung: Platz 31.

  • 2015, 2. Runde: Rafael Nadal - Dustin Brown 5:7, 6:3, 4:6, 4:6

Ein weiteres frühes Aus für Nadal in Wimbledon. Und dieses Mal erwies sich «Rasta-Man» Brown als Stolperstein. Der Deutsch-Jamaikaner brachte Nadal mit seinem unkonventionellen Spiel immer wieder aus dem Konzept.

Doch auch Brown konnte nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Zwei Drittrunden-Vorstösse in Wimbledon waren das höchste der Gefühle, mittlerweile bedeuten Teilnahmen an Challenger-Turnieren und Qualifikationen Alltag für den 34-Jährigen. Beste ATP-Klassierung: Platz 64.

  • 2016, 3. Runde: Novak Djokovic - Sam Querrey 6:7, 1:6, 6:3, 6:7

In einer Partie mit mehreren Regenunterbrüchen schien Djokovic gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Doch als er im 4. Durchgang zum Satzausgleich aufschlagen konnte, gelang Querrey das Break zum 5:5. Anschliessend holte sich der Amerikaner auch noch das Tiebreak und feierte seinen wohl grössten Sieg bis dahin.

Für Querrey markierte der Sieg gegen Djokovic den Anfang seiner besten Zeit auf der Tour. Er stiess ein Jahr später gar in den Halbfinal von Wimbledon vor und kletterte in der Weltrangliste bis auf Platz 11.

Sendebezug: Sendebezug: Radio SRF 3, Morgenbulletin, 26.06.2019, 07:00 Uhr

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