Können Sie sich noch an die letzten 6 verschiedenen männlichen Sieger der US Open erinnern? Dazu muss Ihr Gedächtnis nur gerade 7 Jahre zurückreichen. Denn Rafael Nadal gelang es als einzigem in diesem Zeitraum zweimal zu triumphieren. Ausser dem Spanier liessen zuletzt 5 weitere Champions ihre Namen auf der begehrten Trophäe eingravieren (siehe Videos unten).
Aus den «Big Four» haben alle mindestens einmal gewinnen können: Neben Nadal auch Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Murray. Dazu kommen zwei Überraschungsmänner: Juan Martin Del Potro und Marin Cilic. Bei den anderen Grand-Slam-Turnieren gibt es weniger Abwechslung. In Melbourne und Wimbledon waren es 4 verschiedene Sieger, in Paris sogar nur 3.
Müdigkeit? Wechselnde Bedingungen?
Vielleicht ist es Zufall. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass bei einigen der Stars die Energiereserven zur Neige gehen. Speziell sind in New York auch die wechselnden Bedingungen. Zur Mittagszeit werden auf den Courts schon mal über 40 Grad gemessen. In den «Night Sessions» kann es hingegen empfindlich kühl werden. Auch die Luftfeuchtigkeit und der Wind sind unberechenbare Faktoren an den US Open. Das eröffnet Aussenseiter Chancen.
Federer darf in diesem Jahr definitiv nicht als Aussenseiter bezeichnet werden. Nach seinem überzeugenden Turniersieg in Cincinnati gegen Novak Djokovic wächst beim Baselbieter der Glaube an einen weiteren Triumph. Es wäre nach 6 Jahren Unterbruch sein 6. Titel - womit er Pete Sampras überholen würde und sich alleiniger Rekordhalter nennen dürfte.
Die 6 verschiedenen Sieger in den letzten 7 Jahren
2014: Marin Cilic triumphiert gegen Kei Nishikori
Der überraschende Kroate Marin Cilic beendet im Halbfinal die Titelträume von Roger Federer und lässt auch im Final gegen Djokovic-Bezwinger Kei Nishikori nichts anbrennen. Es war der erste Grand-Slam-Final ohne Beteiligung von Federer, Nadal oder Djokovic nach 10 Jahren.
2013: Nadal lässt sich auch von Djokovic nicht bremsen
Nach längerer Verletzungspause feiert Rafael Nadal 2013 ein sensationelles Comeback. Er gewinnt die French Open und erreicht auch an den US Open den Final. Gegen den topgesetzten Novak Djokovic setzt sich der Spanier dort in unglaublich intensiven 4 Sätzen durch.
2012: Endlich! Andy Murray gewinnt einen Grand-Slam-Titel
Nach 4 verlorenen Grand-Slam-Finals gewinnt Andy Murray in New York seinen ersten Major-Titel. Dazu muss er spektakulär Novak Djokovic in 5 Sätzen schlagen. Nach vier Stunden und 54 Minuten verwertet der Schotten den Matchball.
2011: Djokovic nicht zu schlagen
Im Halbfinal wehrt Novak Djokovic gegen Roger Federer zwei Matchbälle im 5. Satz ab. Im Endspiel bekundet der Serbe, der 2011 seine bis anhin beste Saison spielte, gegen Rafael Nadal wenig Mühe.
2010: Nadal gewinnt auch in New York
Rafael Nadal erringt gegen Novak Djokovic seinen letzten noch fehlenden Grand-Slam-Titel. Ihm gelingt der «Karriere-Slam», was dem als Sandspezialisten verschrienen Spanier einige Jahre zuvor kaum jemand zugetraut hatte.
2009: Del Potro durchbricht Federers Rekord-Serie
Der junge Argentinier Juan Martin Del Potro spielt das Tennis seines Lebens. In dramatischen 5 Sätzen ringt er Roger Federer nieder, der das Turnier gerne zum 6. Mal in Serie gewonnen hätte.
2008: Federer baut seine Siegesserie aus
Roger Federer baut seine Turniersieg-Serie auf 5 aus - gemeinsamer Rekord mit Pete Sampras. Auch Andy Murray kann den Schweizer nicht stoppen. Er unterliegt in 3 Sätzen.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 27.8.2015, 22:20 Uhr.