Coco Gauff ist erst 19 Jahre und 6 Monate alt und doch gehört die Teenagerin schon zu den arrivierteren Athletinnen auf der WTA-Tour. Bereits vor 4 Jahren sammelte die US-Amerikanerin bei ihrem Heim-Grand-Slam-Turnier erste Erfahrungen im Hauptfeld. Damals überstand Gauff als 15-Jährige die ersten beiden Runden, ehe Naomi Osaka – zu diesem Zeitpunkt die weltbeste Spielerin – eine Nummer zu gross war.
Ebendiese Osaka wurde am Donnerstagabend in New York Zeugin eines weiteren Meilensteins in der Karriere von Gauff. Die Japanerin – sie pausiert seit Anfang 2023, wurde im Juli erstmals Mutter und plant an den Australian Open ihr Comeback – befand sich unter den Zuschauenden, als Gauff Karolina Muchova im Halbfinal niederrang und erstmals das Ticket für den Final der US Open buchte.
Gauff ist damit die jüngste US-Amerikanerin seit Serena Williams im Jahr 2001, die in «Flushing Meadows» bis ins Endspiel vorrückt. Und das just ein Jahr nachdem die bislang erfolgreichste US-amerikanische Tennisspielerin in New York ihr letztes Turnier bestritten hatte. Zur jüngsten Siegerin kann Gauff derweil nicht avancieren. Williams gewann die US Open 1999 mit 17 Jahren, es war damals der erste von letztlich 23 Grand-Slam-Titeln.
Sabalenka eine hohe Hürde
Für Gauff soll es im zweiten Anlauf mit dem ersten Major-Triumph klappen. Die Teenagerin aus Florida erreichte bereits an den French Open 2022 den Final, blieb dort als klare Aussenseiterin gegen Iga Swiatek jedoch chancenlos. Im bevorstehenden Showdown um den US-Open-Pokal gegen Aryna Sabalenka sind die Rollen nicht so klar verteilt wie damals in Paris.
Gemessen am Gezeigten in den letzten Wochen und Monaten ist ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten. Auf der einen Seite Gauff, deren Bilanz seit dem Erstrunden-Out in Wimbledon 17:1 lautet und die mittlerweile 11 Partien in Serie gewinnen konnte. Auf der anderen Seite Sabalenka, die Swiatek nach den US Open als Weltnummer 1 ablösen wird und in dieser Saison auf Hartplatz an Grand-Slam-Turnieren eine Bilanz von 13:0 aufweist.
6. Duell auf grösstmöglicher Bühne
An das letzte Aufeinandertreffen der beiden hat Gauff keine guten Erinnerungen. Im Viertelfinal von Indian Wells gewann sie dieses Jahr gegen die Belarussin nur gerade 4 Games. Insgesamt führt die US-Amerikanerin im Head-to-Head aber 3:2.
So schwierig vorherzusagen ist, wer die Trophäe in den Händen halten wird, so einfach ist die Frage zu beantworten, auf welche Seite sich das lautstarke Publikum stellen wird. Bereits im Halbfinal gegen Muchova wurde Gauff von den einheimischen Fans regelrecht getragen. Sabalenka ihrerseits hat bewiesen, dass sie das Publikum auch zum Schweigen bringen kann. Mit Madison Keys schaltete die Belarussin schon im Halbfinal eine Lokalmatadorin aus.