7 Doppelfehler bei 8 Assen – eine bescheidene Bilanz beim Aufschlag. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Belinda Bencic meinte nach der Partie über ihren Service:
Ich konnte mir in den schwierigen Momenten mit dem Aufschlag helfen, trotz den vielen Doppelfehlern. Ich denke, dass der Aufschlag heute entscheidend war.
Vom simplen Beginn eines Punkts zur Waffe
Auch SRF-Experte Heinz Günthardt wusste zu Beginn der Partie um die Wichtigkeit von Bencics Service. Sie habe sich in den letzten 2 Jahren enorm verbessert, beim 1. sowie beim 2. Aufschlag. Der Captain des Schweizer Fed-Cup-Teams sieht 2 Gründe für den Umschwung:
Das hat viel mit Selbstvertrauen zu tun und der Einstellung, die sie zu ihrem Aufschlag hat. Sie versteht diesen Schlag jetzt als Waffe. Zuvor wurde er nur genutzt, um den Punkt zu beginnen.
Bencic auf den Spuren der besten Schweizerinnen
Bencic ist erst die 4. Schweizerin, die einen Grand-Slam-Halbfinal erreicht hat. Zuletzt gelang dies Timea Bacsinszky, die 2017 und 2015 im French-Open-Halbfinal stand. Die beiden noch aktiven Spielerinnen schlossen eine grosse Lücke.
2004 hatte sich Patty Schnyder in den Halbfinal der Australian Open gespielt. Die letzte Schweizer Halbfinalistin an den US Open war Martina Hingis, die von 1996 bis 2001 sechsmal in Folge mindestens so weit kam. Sie erreichte insgesamt 19 Mal einen Major-Halbfinal.
Hingis ist auch die einzige Schweizerin, die bisher einen Grand-Slam-Final erreichen konnte. Bei Bencics Formstand könnte das aber schon bald ändern.
Sendebezug: sportlive auf SRF zwei vom 04.09.2019 um 18:10 Uhr.