Im 18. Anlauf hat es geklappt: Viktorija Golubic ist in Wimbledon erstmals in ihrer Karriere in der 2. Woche eines Grand-Slam-Turniers noch dabei. Die 28-jährige Zürcherin hat bei ihren bisherigen Auftritten einen bärenstarken Eindruck hinterlassen.
Richtig gefeiert habe sie ihren erstmaligen Achtelfinal-Einzug an einem Major-Turnier nicht. «Es war eher ein kleiner Glücksmoment», beschrieb es die Schweizerin, danach sei die Erholung im Vordergrund gestanden.
Marathonmatch als Dosenöffner
Gegen Danielle Collins (2. Runde) und Madison Brengle (3. Runde) hatte Golubic zusammengezählt nur 5 Games abgegeben. Was die Stärkeverhältnisse angeht, gibt die Auftaktpartie gegen Veronika Kudermetowa aber wohl deutlich mehr Aufschluss als die Partien gegen die beiden US-Amerikanerinnen.
Im Auftaktspiel gegen die an Nummer 29 gesetzte Russin konnte sich Golubic in einem sogenannten «long set» mit 11:9 durchsetzen. Es war so etwas wie der Dosenöffner – die Schweizerin scheint seither befreit aufzuspielen. Golubic überzeugte in Wimbledon bisher mit ihren läuferischen Qualitäten, aber auch ihrem variantenreichen Spiel.
Mit diesem will sie auch im Achtelfinal gegen Madison Keys punkten. Golubic beschreibt die Nummer 27 der Welt als «extreme Powerspielerin», von der einiges an Druck kommen werde. «Aber ich denke, ich kann diesem Druck standhalten und ihr mit meiner Variation Probleme bereiten», weiss die Schweizerin um ihre Stärken.
Tempo aus dem Spiel nehmen
Die Amerikanerin ist bisher problemlos durchs Turnier gekommen und hat noch keinen Satz abgegeben. Zuletzt liess Keys in ihrem Drittrunden-Spiel gegen die an Nummer 13 gesetzte Belgierin Elise Mertens aufhorchen, als sie 29 Winner schlug.
Vor zwei Jahren hatte Golubic die 26-jährige Keys im Fed Cup klar in zwei Sätzen bezwingen können. In Wimbledon wird sie mit ihrem variantenreichen Spiel versuchen müssen, das Tempo etwas rauszunehmen. «So kann ich sie sicher zu ein paar Fehlern zwingen», gibt sich die Zürcherin zuversichtlich.