Nachdem sie die French Open aufgrund einer Blessur am Arm auslassen musste, kehrt Belinda Bencic (WTA 35) in Wimbledon auf die Grand-Slam-Bühne zurück. Gegen die US-Amerikanerin Alycia Parks (WTA 60) wird die Schweizerin am Dienstag erst ihren zweiten Ernstkampf nach der Verletzungspause bestreiten. Bei der Rückkehr auf die Tour in Bad Homburg blieb Bencic vor einer Woche in der Startrunde gegen Jekaterina Alexandrowa chancenlos.
Entsprechend schwer tut sie sich, ihre Form vor dem Turnier auf dem «heiligen Rasen» einzuschätzen. «Ich bin froh, wenigstens eine Partie gespielt zu haben», sagt die 28-Jährige. Ganz bei 100 Prozent sei sie allerdings noch nicht: «Ich konnte nicht so viel trainieren, wie ich wollte.» Das gehöre aber zum Profileben dazu. Sie habe nun einige gute Trainingstage hinter sich und freue sich auf das Auftaktspiel, für das sie definitiv bereit sei.
«Unangenehme Spielerin»
Das Duell mit Parks dürfte allerdings ein hartes Stück Arbeit werden. «Ich spiele gegen eine unangenehme Spielerin, die ich nicht so gerne als Gegnerin habe», schätzt Bencic die US-Amerikanerin ein. Parks habe einen guten und schnellen Aufschlag und spiele nur ungern lange Ballwechsel. «Sie ist eine, die voll draufgeht und Winner-Fehler-Winner-Fehler macht». Es werde daher wichtig sein, möglichst viele Bälle ins Feld zu spielen und von Parks' Fehlern profitieren zu können.
Als Bencic nach ihrer Babypause im letzten Dezember ihr Comeback gab, unterlag sie der 24-Jährigen an einem ITF-Turnier in drei Sätzen. Nun schlägt die Ostschweizerin erstmals als Mutter wieder an ihrem Lieblingsturnier auf. Und sie würde sich in Wimbledon nur zu gerne für die Niederlage in Frankreich revanchieren.
Mehr Anpassungen mit Bella, aber auch mehr «Föteli»
Mit Töchterchen Bella habe sich besonders im Trainingsalltag viel verändert: «Wir müssen uns immer adaptieren und spontan sein.» Trainings plane man um Bellas Mittagsschlaf herum, Physio mache man, wenn die Tochter am Abend bereits schlafe. Sie seien inzwischen ein gut eingespieltes Team geworden.
Im Vergleich zu ihrer letzten Teilnahme an der Church Road sei es aber «total anders, als Familie hier zu sein, aber umso spezieller». Bencic merkt, dass sie mit Bella an ihrer Seite «viel mehr ‹Föteli›» macht. Vielleicht kommt am Dienstag das erste mit Jubelpose auf dem «heiligen Rasen» dazu.