Bei den Männern sind Mehrfachsieger in Wimbledon eher die Regel als die Ausnahme. Roger Federer prägte mit insgesamt 8 Titeln eine Ära, Novak Djokovic stand ihm mit 7 fast in nichts nach. Und Carlos Alcaraz erhält am Sonntag die Chance auf den dritten Triumph in Folge. Seit 2003 stemmten nur fünf Spieler die prestigeträchtige Trophäe in die Höhe (neben Federer, Djokovic und Alcaraz noch Rafael Nadal und Andy Murray).
Ganz anders zeigt sich das Bild in jüngster Vergangenheit bei den Frauen. Am Samstag wird es zum achten Mal in Folge eine Premieren-Siegerin im All England Club geben. Amanda Anisimova, die gar in ihrem ersten Endspiel überhaupt auf Grand-Slam-Stufe steht, fordert dabei die fünffache Major-Siegerin Iga Swiatek heraus. Die Polin ist in Wimbledon heuer erstmals über die Viertelfinals hinausgekommen.
Jahr | Wimbledon-Siegerin |
---|---|
2017 | Garbine Muguruza |
2018 | Angelique Kerber |
2019 | Simona Halep |
2020 | keine (Turnierausfall wegen COVID) |
2021 | Ashleigh Barty |
2022 | Jelena Rybakina |
2023 | Marketa Vondrousova |
2024 | Barbora Krejcikova |
Grosse Leistungsdichte
Chris Evert, die 1974, 1976 und 1981 drei ihrer insgesamt 18 Grand-Slam-Titel in Wimbledon gewann, sieht mehrere Gründe für das Ausbleiben einer Dominatorin. Rasen sei eine komplizierte Unterlage. «Es ist schwierig, sich darauf komplett sicher und wohlzufühlen.» Ausserdem sei die Zahl an talentierten Spielerinnen im Frauenfeld momentan «grösser denn je».
Wie weit ein guter Lauf führen kann, zeigte in den letzten zwei Wochen nicht zuletzt Belinda Bencic, die erstmals in den Halbfinal vorstiess und dort erst von einer furiosen Swiatek gebremst wurde.
Erstes Aufeinandertreffen gleich in einem Major-Final
Die 24-Jährige (WTA 4) geht als Favoritin ins Duell mit der US-Amerikanerin Anisimova (WTA 12). Ihre «Rasenallergie» scheint die Wimbledon-Juniorensiegerin von 2018 überwunden zu haben. Die ein Jahr jüngere Anisimova hat mit dem Sieg über Weltnummer 1 Aryna Sabalenka im Halbfinal indes noch einmal zusätzlich Selbstvertrauen getankt.
Keine Aufschlüsse gibt für einmal das Head-to-Head: Swiatek und Anisimova sind auf höchster Stufe noch nie gegeneinander angetreten.