Zum Inhalt springen

Header

Audio
Stammbach über die Entwicklung nach der Corona-Krise (Keystone-SDA)
Aus Tennis vom 22.04.2020.
abspielen. Laufzeit 51 Sekunden.
Inhalt

Selbstkritik nach BR-Entscheid Stammbach: «Es wird Härtefälle geben»

Der Swiss-Tennis-Präsident nimmt den Sport in die Pflicht und rechnet für seinen Verband aufgrund der Corona-Krise mit hohen Verlusten.

Als der Bundesrat am vergangenen Donnerstag die Massnahmen zur schrittweisen Lockerung des Lockdowns aufgrund der Corona-Krise bekannt gab, war der Sport nur am Rande Thema. Gemäss aktuellem Stand könnten Schweizer Spitzensportler frühestens ab 8. Juni von einer Öffnung profitieren.

Dies stiess Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach sauer auf. «Ich finde es einfach nicht verhältnismässig, wenn man Tattoo-Studios oder Massagesalons aufmacht, aber den Sport ohne einen ganzen Satz abhandelt.» Doch im Interview mit Keystone-SDA betonte der Basler auch, dass der Bundesrat «so viel richtig gemacht» habe, er wolle keine Schuldzuweisungen machen.

Verpasst, mehr Druck aufzubauen

Stattdessen nimmt er den Sport selber in die Pflicht. Man habe es «zweifellos» verpasst, vor dem Bundesratsentscheid auch in der Öffentlichkeit mehr Druck aufzubauen.

Dieses Versäumnis versuchen Stammbach und seine Kollegen nun nachzuholen. «Ich bin fast täglich in Kontakt mit dem Präsidenten des Golfverbandes, dem Baspo (Bundesamt für Sport) und Swiss Olympic.» Nun versuche man darauf hinzuarbeiten, «eine frühzeitige Lockerung der Einschränkungen zu bewirken».

Im schlechtesten Fall verliert Swiss Tennis zwischen einer und zwei Millionen Franken.
Autor: René Stammbach

Derzeit wirbelt Stammbach an allen Fronten: «Lobbying, Koordination, vor allem auch die ITF, wo ich Finanzchef bin, beschäftigen mich sehr.» Auch viel Rechnerei gehört zu Stammbachs Aufgaben. Der Schaden für Swiss Tennis ist gemäss Stammbach derzeit schwierig abzuschätzen: «Im besten Fall verliert Swiss Tennis etwa eine halbe Million Franken, im schlechtesten zwischen einer und zwei Millionen.»

Corona wird lang Auswirkungen haben

Für das Profitennis malt der 64-Jährige ein düsteres Bild: «Aktuell gehen die Verbände davon aus, dass im besten Fall im August wieder gespielt werden könnte, aber man muss ehrlich sagen, dass da im Moment nicht viele daran glauben, wenn man die Situation in Amerika anschaut.»

Die derzeitige Ausnahmesituation werde tiefe Spuren hinterlassen. So würden einerseits die Profisportler selber leiden. Andererseits werde es auch für gewisse Turniere in Zukunft schwierig. «Im Profisport wird es Härtefälle geben, Anlässe, die nicht mehr stattfinden werden», so Stammbach.

Audio
Stammbach: «Sind sehr enttäuscht» (Keystone-SDA)
00:58 min
abspielen. Laufzeit 58 Sekunden.

SRF zwei, «sportflash», 16.4.2020, 20:00 Uhr;

Meistgelesene Artikel