Tennis ohne die Ausrufe der Linienrichter? Was aktuell nur schwer vorstellbar ist, könnte in Zukunft bald Tatsache werden. So zumindest, wenn es nach Novak Djokovic geht. Gemäss dem Serben ist die Technologie inzwischen so weit fortgeschritten, dass man in absehbarer Zukunft komplett auf ein System der Videoüberwachung setzen kann.
Dann wäre die Gefahr auch nicht mehr so gross, dass ich das tue, was mir in New York passiert ist.
Experiment ohne Linienrichter in New York
«Bei allem Respekt für die Tradition und die Kultur unseres Sports: Wenn es um Menschen auf dem Platz geht, inklusive der Linienrichter, sehe ich keinen Grund, warum nicht alle Turniere in der Welt ein System nutzen, wie wir es beim von Cincinnati nach New York verlegten Turnier genutzt haben», sagte Djokovic am Rande der French Open in Paris.
Beim angesprochenen Turnier waren auf dem Centre Court keine Linienrichter im Einsatz. Stattdessen wurde mithilfe von Videoüberwachung der Linien entschieden, ob der Ball drin war oder nicht.
Djokovic witzelt wegen Disqualifikation
Die zusätzlichen Kosten, die durch die «Technologie-Variante» entstehen würden, müsse man in Kauf nehmen, da die technische Entwicklung ohnehin nicht aufzuhalten sei, so die Weltnummer 1.
Zum Schluss lieferte Djokovic noch einen weiteren Grund, weshalb ein Wechsel hin zur Videoüberwachung sinnvoll wäre. «Dann wäre die Gefahr auch nicht mehr so gross, dass ich das tue, was mir in New York passiert ist», sagte Djokovic mit einem Lächeln. Der 33-Jährige war an den US Open disqualifiziert worden, weil er im Frust eine Linienrichterin mit einem Tennisball unabsichtlich abgeschossen hätte.