Der historische 100-m-Final der Frauen hat Erwartungen geschürt. Als einzige Nation neben Jamaika stellte die Schweiz mit Ajla del Ponte und Mujinga Kambundji mindestens 2 Athletinnen des hochkarätigen Teilnehmerfelds. Eine Medaille blieb den Sprinterinnen mit den Rängen 5 und 6 zwar verwehrt, doch in der Staffel liegt eine solche im Bereich des Möglichen.
Dass die Schweizerinnen an Grossanlässen an der Spitze mitlaufen können, bewies die Staffel vor rund 2 Jahren in Doha. An der Weltmeisterschaft sprinteten Kambundji und Del Ponte im Team mit Sara Atcho und Salomé Kora in 42,18 Sekunden mit Schweizer Rekord auf Rang 4. Die Medaille verpasste die Staffel um nur gerade 8 Hundertstel.
Kora und Dietsche komplettieren Quartett
Neben den Gesetzten Kambundji und Del Ponte stehen Salomé Kora und Riccarda Dietsche im Schweizer Aufgebot. Sie erhielten den Vorzug vor Sarah Atcho und Cynthia Reinle.
Zusammen hatten sie beim Meeting in Genf eine Jahresweltbestleistung aufgestellt, die bisher nur von Deutschland unterboten wurde. In 42,42 Sekunden verfehlten die Schweizerinnen den Landesrekord nur um 24 Hundertstel.
Medaille wäre Premiere
Ein Medaillengewinn der Staffel wäre von historischer Natur. Noch nie gewann eine Schweizer Leichtathletin Edelmetall an Olympischen Spielen. Und auch bei den Männern liegt der letzte Podestplatz mittlerweile 33 Jahre zurück. Bei Kambundji scheint die Zuversicht vor dem Rennen zu stimmen: «Wir haben sicher das Niveau für eine Medaille, ob es reicht, werden wir dann sehen.»
Gold scheint derweil schon reserviert. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus Jamaika, die über 100 m geschlossen die Plätze 1-3 belegten, können sich eigentlich nur selbst schlagen. Dahinter ist der Schweiz aber alles zuzutrauen. Der erste Schritt dazu folgt am Donnerstag, dann steht die Vorrunde auf dem Programm.