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Die internationalen Highlights Überraschende Sieger und Fabelrekorde

Nach 339 Wettkämpfen sind die Olympischen Spiele in Tokio Geschichte. Diese Entscheidungen werden am meisten in Erinnerung bleiben.

Italienische Sprinter überraschen ...

Nicht der grosse Favorit und Jahresweltbester Trayvon Bromell (USA), sondern Lamont Marcell Jacobs krönte sich über 100 m zum Nachfolger von Usain Bolt. Während ersterer bereits im Halbfinal hängen blieb, lief der Italiener Jacobs mit Europarekord (9,80 s) überraschend zum Olympiasieg. Und Italien setzte nur 6 Tage später noch einen drauf. In der 4x100-m-Staffel sicherte sich das Team um Olympiasieger Jacobs 1 Hundertstelsekunde vor Grossbritannien sensationell Olympiagold.

… Bolts Nachfolger enttäuschen

Am anderen Ende der Gefühlsskala fand sich Jamaika wieder: An den letzten drei olympischen Spielen war der Inselstaat in den Sprintdisziplinen bei den Männern noch das Mass aller Dinge gewesen. Doch die Lücke, die Usain Bolt nach seinem Rücktritt hinterlassen hatte, schien in Tokio zu gross. Zum ersten Mal seit 2004 blieb die Karibikinsel bei den Männern ohne Sprintmedaille. Besser machten es die Frauen, die über 100 m einen Dreifachsieg feierten und auch über 200 m sowie in der Staffel Gold holten.

Der Rückzug von Simone Biles

Die US-amerikanische Star-Turnerin zog sich im Team-Final nach dem ersten Sprung zurück. Als Grund gab die 24-Jährige die Angst um ihre mentale Gesundheit an. Nachdem die 19-fache Weltmeisterin den Mehrkampf- und drei Gerätefinals ausgelassen hatte, kehrte sie am Schwebebalken zurück. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille endeten die Spiele für die Überfliegerin trotzdem versöhnlich.

Doppelte Freude im Hochsprung

Eine Feel-Good-Story und gleich zwei Olympiasieger brachte der Hochsprung-Wettkampf der Männer hervor. Der Katari Mutaz Essa Barshim und der Italiener Gianmarco Tamberi liessen sich beide die Goldmedaille umhängen, weil sie gemeinsam auf ein «Jump-Off» verzichteten. Zuvor hatten beide 2,37 m ohne Fehlversuche übersprungen, ehe sie dreimal über 2,39 m scheiterten.

Warholms Wunderlauf und 2 weitere Fabelrekorde

Noch nie war es einem Mann gelungen, die 400 m Hürden in unter 46 Sekunden zu laufen. Bis am 3. August im Olympic Stadium von Tokio. Da pulverisierte der Norweger Karsten Warholm seinen eigenen Weltrekord gleich um 76 Hundertstel und krönte sich in einer Fabelzeit von 45,94 Sekunden erstmals zum Olympiasieger. Es war nicht der einzige Leichtathletik-Weltrekord in Tokio. Neben Warholm stellten auch die US-Amerikanerin Sydney McLaughlin über 400 m Hürden (51,46 s) und die Venezolanerin Yulimar Rojas im Dreisprung (15,67 m) deutliche neue Bestmarken auf.

Überragende Turmspringerin wirft Fragen auf

Einen Wettkampf nahe der Perfektion zeigte Quan Hongchan im 10-m-Turmspringen der Frauen. Hongchan erhielt bei ihrer beeindruckenden Show mehrfach die Höchstnote 10,0 von der Jury und kürte sich in ihrem allerersten internationalen Wettkampf zur Olympiasiegerin. Anlass zu Diskussionen gab vor allem auch das Alter der Chinesin, die beim Gewinn ihrer Goldmedaille erst 14-jährig war.

Junge Sportart, junge Siegerinnen

Skateboarden feierte in Tokio seine Feuertaufe. Das Podest der jüngsten olympischen Sportart erinnerte an olympische Jugendspiele. In der Disziplin Street belegten mit der Japanerin Momiji Nishiya und der Brasilianerin Rayssa Leal zwei 13-Jährige die ersten beiden Plätze. Funa Nakayama (JPN) auf Rang 3 war mit 16 Lenzen nur unwesentlich älter als ihre Konkurrentinnen.

San Marino feiert Premiere

14 Mal nahm San Marino an Olympischen Spielen teil, 14 Mal blieb dem Zwergstaat ein Medaillengewinn verwehrt. In Tokio hat es nun endlich geklappt. Dank dem 3. Platz von Alessandra Perilli im Trap der Frauen konnte die Medaillenflaute beendet werden. Podest-Premieren feierten in Tokio auch Burkina Faso (Dreispringer Hugues Fabrice Zango/Bronze) und Turkmenistan (Gewichtheberin Polina Guryewa/Silber).

Djokovic und Olympia: Keine grosse Liebe

Mit dem Ziel, endlich Olympiagold zu gewinnen, war Novak Djokovic nach Tokio gereist. Da neben Rafael Nadal und Roger Federer auch weitere Tennis-Grössen fehlten, schien der Weg frei. Bis zum Halbfinal zeigte die Weltnummer 1 keine Schwächen, scheiterte dort aber am späteren Olympiasieger Alexander Zverev (GER). Weil der Serbe auch das Bronze-Spiel verlor und im Mixed-Doppel Forfait gab, bleibt der Saisondominator auf seiner Bronzemedaille von Peking 2008 sitzen.

Dressel auf den Spuren von Phelps

Mit 5 Goldmedaillen krönte sich Caeleb Dressel zum erfolgreichsten Athleten der Olympischen Spiele in Tokio. Damit schwamm sich der US-Amerikaner fast in die Sphären seines Landsmanns Michael Phelps, der 2008 in Peking 8 Mal Gold gewonnen hatte. Die meisten Medaillen holte in Tokio aber eine andere Schwimmerin. Die Australierin Emma McKeon gewann neben 4 Mal Gold noch 3 bronzene Auszeichnungen.

SRF zwei, sportlive, 08.08.2021, 01:55 Uhr;

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