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Die Schweizer Olympioniken, die Nati-Teams und die Impffrage
Aus Sportpanorama vom 09.05.2021.
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Impfungen für Spitzensportler Für Tokio reicht es, für Riga nicht

Seit Anfang Mai können sich Athleten von Swiss Olympic impfen lassen. Für Olympioniken kommt das Angebot rechtzeitig. Für andere ist es zu spät.

Zuerst sind die Risikogruppen dran – darüber waren sich Swiss Olympic und der Schweizerische Fussballverband stets einig. Spitzensportlerinnen und -sportler sollten bei den Impfungen keinesfalls priorisiert werden. Doch nun stehen die Impfzentren mancherorts der ganzen Bevölkerung offen – und somit auch den Sportlern.

300 Athleten angeschrieben

Besonders im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Tokio ist das wichtig. Einige Nationen haben ihre Sportler längst durchgeimpft. Die Schweiz hätte in Japan ohne Covid-Impfung einen Nachteil, das Risiko einer Quarantäne eines oder gleich mehrerer Athleten würde wie ein Damokles-Schwert über der Delegation hängen.

Nun hat Swiss Olympic mit dem Kanton Bern eine Lösung gefunden. Sportlerinnen und Sportler, die bereits für die Olympischen Spiele nominiert sind oder sich noch qualifizieren können, dürfen sich seit Anfang Mai in einem Berner Impfzentrum impfen lassen. Der Dachverband hat rund 300 Athletinnen und Athleten dieses Angebot ans Herz gelegt – freilich ohne Zwang.

Für EM reicht es kaum

Wieviele Sportler vom Impfangebot Gebrauch machen, weiss Swiss Olympic derzeit nicht. Das Anmeldeverfahren läuft direkt über den Kanton Bern. Klar ist, dass manche zuerst ihren Qualifkations-Wettkampf abwarten wollen. So der Zehnkämpfer Simon Ehammer. Bis zum Mehrkampf-Meeting in Götzis Ende Mai braucht er jeden Trainingstag. Eine allfällige Pause, die durch Impf-Nebenwirkungen entstehen könnte, will er vermeiden und sich deshalb erst nach Götzis impfen lassen.

Den Spielern der Fussball-Nati, die noch nicht in ihren Klubs geimpft wurden, soll im Trainingslager Ende Mai ein Impfangebot gemacht werden. Doch für eine 2. Impfung und somit den bestmöglichen Impfschutz reicht es vor der EURO (ab 11. Juni) nicht mehr. Zudem könnten auch einige Akteure wegen Angst vor Nebenwirkungen in der letzten Vorbereitungsphase lieber verzichten.

Schutzkonzept statt Impfung

Für die Eishockey-Nati kommt das Impfangebot zu spät. Am 13. Mai fliegt sie bereits an die WM im lettischen Riga. Teamintern setzt man auf ein striktes Schutzkonzept: Die Zimmerpartner essen am selben Tisch, sitzen nebeneinander in der Garderobe, im Teambus und im Flugzeug. Und PCR-Tests gibt es alle paar Tage.

Überhaupt gilt für Eishockey-WM, Fussball-EURO und Olympischen Spiele weiterhin: Ob geimpft oder nicht, am Ende entscheiden einzig regelmässige negative Testergebnisse darüber, ob Sportlerinnen und Sportler zu den Wettkämpfen zugelassen werden.

SRF zwei, sportpanorama, 9.5.21, 19:00 Uhr ; 

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