Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Ruderer vor dem Olympia-Start Mit der Goldmedaille vor Augen ins grosse Abenteuer

Am Freitag gilt es für Roman Röösli/Barnabé Delarze und Jeannine Gmelin in Tokio erstmals ernst. Die Vorfreude steigt.

Seit zwei Wochen befindet sich die Schweizer Ruder-Auswahl schon in Japan. War man zur Olympia-Vorbereitung noch im 600 Kilometer westlich von Tokio gelegenen Kinosaki, hat das Team am Sonntag in der Hauptstadt Quartier bezogen. Am Freitag geht es für Roman Röösli und Barnabé Delarze im Doppelzweier sowie für Jeannine Gmelin im Skiff mit den Vorläufen (live im Olympia-Player) los.

Wir halten am Ziel Gold fest.
Autor: Roman Röösli zu den Ambitionen des Schweizer Doppelzweiers

Auf diesen drei Athleten ruhen aus Schweizer Sicht auch die grössten Medaillenhoffnungen. Röösli/Delarze sind mit der Referenz einer WM-Silbermedaille 2018 und zwei EM-Silbermedaillen 2019 und 2020 angereist und geben sich entsprechend ambitioniert. «Wir halten am Ziel Gold fest», sagt der Luzerner Röösli – im Wissen, dass die Konkurrenz stark sein wird.

«Es gibt etwa 8 bis 10 Mannschaften, die auf das Podest fahren können oder sogar um die Goldmedaille mitkämpfen. Wir machen uns da nichts vor. Aber wir haben uns dieses hohe Ziel gesetzt.»

Gmelin nimmt die Rolle der Aussenseiterin gerne an

Etwas weniger forsch gibt sich Gmelin. Die Zürcher Oberländerin, die in Rio 2016 den 5. Rang erreichte und sich ein Jahr später Weltmeisterin nennen durfte, weist zwar ein noch etwas reichhaltigeres Palmarès aus als ihre männlichen Kollegen. Sie sieht sich aber eher als gefährliche Aussenseiterin.

Ich muss am Schluss auf mich selber stolz sein können.
Autor: Jeannine Gmelin Skiff

«Ich werde wohl eher unterschätzt. Das ist aber sicher einfacher, als als grosse Favoritin ins Rennen zu gehen», so Gmelin. Vom Erwartungsdruck will sich die 31-Jährige auf jeden Fall nicht beeindrucken lassen. «Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, dass am Ende nur die Medaillen zählen. Aber die Rennen sind nur die Spitze des Eisbergs. Ich muss am Schluss auf mich selber stolz sein können», formuliert sie eine resultatunabhängige Zielsetzung.

Delarze sieht die erhöhte Aufmerksamkeit von aussen gar als mögliche zusätzliche Kraftquelle. «Wir brauchen den Druck, er macht uns auch besser. Wir erhalten die Energie, um über unsere Grenzen hinauszugehen», so der Waadtländer.

Schreckgespenst Corona

Die Meldungen von Corona-Fällen im olympischen Dorf lassen die Schweizer Ruderer derweil nicht zu nahe an sich heran. «Die Angst vor einem positiven Resultat nimmt ein bisschen ab, weil wir jeden Tag einen Test machen müssen», erklärt Gmelin.

Bei der Einreise in Japan sei das noch anders gewesen. Und dennoch könne man die Gefahr einer Ansteckung nicht ganz aus den Gedanken verbannen. Im Wissen, dass der Olympia-Traum dann nicht mehr von sportlichen Faktoren abhängen würde.

SRF zwei, sportpanorama, 18.07.2021, 19:00 Uhr;

Meistgelesene Artikel