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Schweizer bei Olympia Von Exoten, Spätzünderinnen und einmaligen Chancen

117 Schweizer Athletinnen und Athleten qualifizierten sich für Olympia: Genug Stoff für einige interessante Geschichten.

Ob von einem Fussballer, der sein Glück auf der Laufbahn gefunden hat, einem Ringer, der sich den letzten Feinschliff in Russland holt, oder einer Radfahrerin, die den OP-Saal hinter sich gelassen hat: Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der Athleten und Athletinnen der Schweizer Delegation bei den Olympischen Sommerspielen vor.

Exotin Moret unter Asiatinnen

Mit 13 Jahren sind die allermeisten Spitzenspieler im Tischtennis bereits ausgebildeter Nachwuchs. Nicht so Rachel Moret. In diesem Alter kam die Waadtländerin an einem Plauschturnier im Schwimmbad mit dem Sport in Berührung. Doch der Zug war noch keineswegs abgefahren. Dank Beharrlichkeit und grossem Talent arbeitete sie sich bis auf Position 86 der Weltrangliste – und schaffte es an die Olympischen Spiele. Eine Medaille dürfte in Tokio aber ausser Reichweite liegen. Seit der Aufnahme des Tischtennis ins Olympia-Programm 1988 gingen alle 25 Medaillen im Frauen-Einzel an asiatische Spielerinnen.

Reais: Der schnelle Fussballer

Karrieren verlaufen mitunter nicht immer in geraden Bahnen. Davon kann auch William Reais ein Lied singen. Mit 16 Jahren war der Bündner noch ein begeisterter Fussballer, ein halbes Jahrzehnt später kommt der Sprinter im Tokio zum Einsatz.

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Archiv: Reais über seinen steilen Aufstieg
Aus Sport-Clip vom 18.07.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 57 Sekunden.

Die Erste und die Letzte

Was haben Petra Klingler und Kim Métraux gemeinsam? Beide wurden für die Olympischen Spiele aufgeboten. Der Unterschied? Fast 2 Jahre lagen dazwischen. Am 18. August 2019 hatte Sportkletterin Klingler den Startplatz für Tokio als Erste der Schweizer Delegation auf sicher. Bedeutend länger musste sich Métraux gedulden. Erst am 22. Juli 2021 wurde die Golferin für die Spiele nachselektioniert.

«Stifi» in Machatschkala

Auf Achse sein ist für einen Ringer wohl Teil seines Berufs. Rund 200 bis 250 Tage pro Jahr verbringt Stefan «Stifi» Reichmuth zwecks Training und Wettkämpfen im Ausland. «Man muss mit den Besten trainieren, um der Beste zu werden», meint der Innerschweizer. Den letzten Schliff holte sich Reichmuth in einem vierzehntägigen Trainingslager in Machatschkala, der in Dagestan liegenden Ringer-Hochburg Russlands.

Die Älteste und der Jüngste

33-jährig war Heidi Diethelm Gerber, als Antonio Djakovic das Licht der Welt erblickte. Mit 52 Jahren ist die Schützin die älteste Vertreterin in der Delegation von Swiss Olympics, Schwimmer Djakovic mit seinen 18 Lenzen der Jüngste.

Reusser: Lieber spät als nie

Marlen Reusser ist eine Spätzünderin. Als vor 5 Jahren die letzten Spiele stattfanden, hatte die Bernerin noch kein Radrennen bestritten. Erst 2017 löste sie ihre erste Lizenz und düpierte kurz darauf die nationale Konkurrenz an den Schweizer Meisterschaften. Reusser, die noch 2018 parallel als Assistenzärztin praktizierte, steigerte sich seither von Jahr zu Jahr. Letzte Saison zahlte sich das auch international aus: Bronze an der EM, Silber an der WM. Nun wartet Olympia. Eine Medaille? Lieber spät als nie.

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Archiv: Die Schweizer Zeitfahrmeisterin Marlen Reusser im Porträt
Aus Sportpanorama vom 12.07.2020.
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Die Kanuten und der Geist von Kurt

In den letzten 20 Jahren sorgte aus Schweizer Sicht Mike Kurt für die Musik im Kanusport. Der Berner gewann WM- und EM-Medaillen, scheiterte bei Olympia aber immer wieder. Einmal berührte er im Halbfinal ein Tor, einmal verpasste er die Qualifikation und einmal brach ihm das Paddel. 3 Olympia-Starts, drei Mal Mitfavorit, kein Final. Nun ist mit Martin Dougoud, Thomas Koechlin, Naemi Brändle und Marx die neue Generation am Werk und will zumindest in dieser Beziehung nicht in die Fussstapfen von Kurt treten.

Erste und letzte Chance für Quirici

Als eine von 5 Sportarten figuriert Karate in Tokio erstmals im Programm. Doch bereits 2024 in Paris wird der Kampfsport nicht mehr olympisch sein. Ein wortwörtlich einmaliger Auftritt – auch für Elena Quirici, die die Schweiz in der Kumite-Klasse über 61 kg vertritt.

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Archiv: Zu Besuch bei Ausnahmekönnerin Quirici
Aus Sportpanorama vom 20.12.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 16 Sekunden.

Wider die Umstände mit dem Bahnvierer

Mit den Sommerspielen in Tokio erwacht der Bahnradsport gewissermassen aus dem Tiefschlaf. Denn aufgrund der Corona-Pandemie haben seit fast eineinhalb Jahren keine internationalen Wettkämpfe mehr stattgefunden. Trotz der schwierigen Vorbereitung: Der Bahnvierer rund um Stefan Bissegger könnte insbesondere über 4000 m ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.

Heimberg auf den Spuren von Delaloye

Erstmals seit fast 2 Jahrzehnten ist die Schweiz wieder im Wasserspringen vertreten. Vor der 21-jährigen Michelle Heimberg hatte in dieser Disziplin Jean-Romain Delaloye als letzter Schweizer in Athen 2004 sein Können zeigen dürfen.

SRF zwei, sportpanorama, 18.7.21, 18:30 Uhr;

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