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Zum Erfolg des Beach-Duos Krone richten und drauflos – genau das richtige Rezept

Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich haben es geschafft, sich nach der Halbfinal-Ohrfeige wieder aufzurichten. Eine Leistung, die beeindruckt.

Riesig war sie gewesen, die Euphorie bei den Schweizerinnen nach dem Einzug in die Runde der letzten 4. «Jetzt träumen wir von Olympia-Gold, alles andere wäre gelogen», lautete damals die Kampfansage von Joana Heidrich. Umso grösser war die Ernüchterung, als der Gold-Traum im Halbfinal am Donnerstag abrupt endete.

Von den US-Amerikanerinnen April Ross/Alix Klineman wurden Anouk Vergé-Dépré/Heidrich regelrecht vorgeführt. Kaum hatte die Partie begonnen, war sie gefühlt auch schon wieder vorbei. 12:21, 11:21 – autsch.

Glaube immer intakt

Doch anstatt die Wunden zu lecken, hiess die Devise bei Vergé-Dépré/Heidrich bereits wenige Minuten nach dem Halbfinal: Mund abwischen und nach vorne schauen. Oder in den Worten von Heidrich nach dem gewonnenen Bronze-Spiel: «Es hiess, wir sollten die Krone richten und drauflosgehen, und genau das haben wir gemacht. Ich kann es noch gar nicht glauben», so die sichtlich berührte Zürcherin.

Wir haben uns heute einen Kindheitstraum erfüllt.
Autor: Anouk Vergé-Dépré

Tatsächlich machte der Auftritt des Schweizer Gespanns im Spiel um Bronze Eindruck. Nur 24 Stunden nach der Halbfinal-Klatsche brachten Vergé-Dépré/Heidrich genau diese Energie auf den Platz, die sie in den letzten Wochen so stark gemacht und tags zuvor gefehlt hatte.

Emotionen als Schlüssel

Besonders Heidrich bejubelte gegen die Lettinnen Graudina/Kravcenoka praktisch jeden Punkt frenetisch und pushte sich und ihre Partnerin so in Richtung Bronze. Emotionale Ausbrüche, die bei den Gegnerinnen nicht immer gut ankamen: «Ich musste in den letzten Tagen ziemlich unten durch deswegen. Doch Anouk hat mir Mut gemacht und mich ermuntert, weiter zu pushen. Denn das macht mich stark», sagte Heidrich.

Vergé-Dépré fügte dann auch prompt an: «Besonders in einem leeren Stadion ist es extrem wichtig, sich selber zu pushen. Das ist nicht gegen die Gegnerinnen gerichtet. Wir haben vor allen Respekt. Es ist wie ein Check im Eishockey, es gehört einfach zum Spiel», so die Bernerin. Nun ja, der Check hat definitiv gesessen.

Sebastian Beck, Leiter Beachvolleyball Swiss Volley, ist über den Erfolg natürlich hocherfreut. «Wir hatten Jahre, in denen wir das Niveau entwickeln mussten. Dann fehlte ein bisschen das Vertrauen.» Dieses sei nun endlich vorhanden, die Ernte für die harte Arbeit habe man jetzt ernten können.

SRF zwei, sportlive, 06.08.2021, 01:55 Uhr;

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