So waren im Jahr 2024 rund 200 Schweizer Filme im Programmangebot von SRF zu sehen, also durchschnittlich fast vier Schweizer Filme pro Woche. SRF hat drei Schweizer TV-Serien, zehn Kinospielfilme und zwei «Tatort»-Folgen produziert, die 2024 ihre Erstausstrahlung hatten. Kultserien wie «Tschugger» sind sowohl beim Publikum wie bei den Kritikern äusserst beliebt. Mit «Tschugger» und «Maloney» haben 2024 zwei fürs TV konzipierte Formate auch im Kino ein breites Publikum gefunden.
In der Produktion von fiktionalen Inhalten setzt SRF einen Schwerpunkt auf Serien. Ein besonderes Highlight stellte im Jahr 2024 die vierte und finale Staffel der schrägen Walliserkomödie «Tschugger» dar. Ebenfalls seinen Abschluss fand mit der dritten Staffel das Familiendrama «Neumatt». Insbesondere die Serie um den schrägen «Tschugger» Bax stiess sowohl im klassischen TV wie auch in der Onlinenutzung auf grossen Anklang.
Die Spielfilme und die Serien entstehen in Zusammenarbeit mit der unabhängigen Schweizer Filmszene. SRF ist der grösste Koproduzent des Landes und einer der wichtigsten Partner für das Schweizer Filmschaffen und damit auch ein Garant dafür, dass sich die unabhängige, vielfältige Filmbranche kontinuierlich weiterentwickeln kann. Das Engagement von SRF für den Schweizer Film geht auf den Pacte de l'audiovisuel zurück: Im Rahmen des Kulturauftrags unterstützt die SRG das gesamtschweizerische Filmschaffen jährlich mit 34 Millionen Franken.
Eine detaillierte Übersicht über das Engagement der SRG und von SRF im Rahmen des Pacte de lʼaudiovisuel ist hier zu finden.
Fiktionale Eigenproduktionen
«Tschugger IV»
In der vierten und letzten Staffel von «Tschugger» sind Bax und Pirmin zurück im Polizeidienst. Die beiden Walliser Kultcops müssen sich jedoch um einen einfachen Sprayer-Fall kümmern, während die restliche Abteilung den Fund einer verkohlten Leiche aufklären darf. Bax, der sich in Pirmins Garage eingenistet hat, ist immer noch Biffigers Geheimnis auf der Spur. Dabei verdächtigt er bald den gesamten Bekanntenkreis. Gleichzeitig droht dem Wallis, ja der ganzen Welt, die Katastrophe. SRF beteiligt sich an der Produktion einer rund 30-minütigen Episode von «Tschugger III» mit knapp 627’000 Franken.
«Neumatt III»
Familie Wyss stellt sich in der dritten und finalen Staffel der Dramaserie erneut den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Michi hat den Autounfall am Ende der zweiten Staffel überlebt. Um sich von der Trauer um den Tod seines Ex-Partners abzulenken, stürzt er sich in die Arbeit. Mit seinem neuen Geschäftspartner will er einen Bio-Lieferservice gross herausbringen. Seine Schwester Sarah findet zeitgleich mit der «Nachtmilch» eine erfolgversprechende Nische für den Hof und gewinnt an Selbstvertrauen. Lorenz macht privat schwierige Zeiten durch, Katharina trifft auf ihre Jugendliebe und arbeitet den Suizid ihres Mannes Kurt auf. An der Produktion einer 47-minütigen Episode von «Neumatt II» beteiligt sich SRF mit 725’000 Franken.
«Mindblow»
Im Jahr 2003 hat der 20-jährige Markus (Dimitri Stapfer) noch grosse Träume. Er springt für seine heisere Schwester beim «MusicStar»-Casting ein. Doch der Auftritt misslingt und geht viral. 20 Jahre später hat er nun die einmalige Gelegenheit, die Vergangenheit und damit sein seither verpatztes Leben zu verändern. Soll er das tun oder löst er dadurch nur eine unerwünschte Kettenreaktion aus? Um diese Kernfrage dreht sich die Serie «Mindblow», die SRF anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums von «MusicStar» produziert hat. An einer 32-minütigen Folge des Science-Fiction-Dramedys beteiligt sich SRF mit im Schnitt 475’000 Franken.
«Tatort»
Der Sonntagabend ist «Tatort»-Abend: Seit vor über 50 Jahren die erste Folge über den Bildschirm flimmerte, hat sich der «Tatort» zur erfolgreichsten Krimireihe im deutschsprachigen Raum entwickelt, seit 2011 auch wieder mit Schweizer Beteiligung. SRF zeigt am Sonntag um 20.05 Uhr auf SRF 1 alle deutschen und österreichischen Folgen und produziert jährlich selbst zwei «Tatort»-Filme. Die Produktionskosten für einen Schweizer «Tatort» liegen bei 2 Millionen Franken. Im Gegenzug dafür erhält SRF ohne weitere Kosten die Ausstrahlungsrechte für jährlich über 30 deutsche und österreichische «Tatort»-Folgen.
Kino-Koproduktionen
SRF ist Koproduzentin von Kinospiel- und Dokumentarfilmen sowie Kurz- und Animationsfilmen. Im Rahmen des Pacte de l’audiovisuel unterstützt SRF fiktionale Kinoproduktionen jährlich mit rund 4 Millionen Franken. Kinohits wie «Der Bestatter – Der Film», «Wanda, mein Wunder» oder «Stürm – Bis ich tot bin oder frei» sind als Fernsehpremieren mehrheitlich am Sonntag um 20.05 Uhr auf SRF 1 zu sehen.
Kinofilme für ein spezifischeres oder jüngeres Publikum sind am Mittwoch um 20.10 Uhr auf SRF zwei im Programm. Der wöchentliche Sendeplatz für das Schweizer Filmschaffen ist «CH:Filmszene», in der aktuelle einheimische, von SRF unterstützte Filmproduktionen ihre TV-Premiere feiern. Auf dem Sendeplatz sind sowohl Spiel- wie auch Dokumentar-, Kurz- und Animationsfilme programmiert.
Internationale Koproduktion von Krimireihen
Ein fixer Termin für Krimifans ist seit vielen Jahrzenten der Dienstagskrimi mit spannenden Fällen aus unterschiedlichen deutschen Städten: Bei Krimireihen wie «Die Chefin», «Der Alte», «Ein Fall für zwei» oder «Mordsschwestern» engagiert sich SRF als Koproduzentin. An einer einstündigen Folge einer internationalen Koproduktion beteiligt sich SRF durchschnittlich mit 59’000 Franken.
Internationale Filme und Serien
Neben Spielfilmen für ein breites Publikum, darunter vielen Free-TV-Premieren unter dem Label «kino hoch zwei», zeigt SRF zumeist in Zweikanalton oder in der Originalfassung mit Untertiteln auch ausgewählte Independent- und Arthouse-Produktionen für ein anspruchsvolleres Zuschauersegment. Kinder- und Jugendfilme sowie Kinoklassiker runden das Angebot ab. Die Kosten pro Spielfilm variieren marktbedingt stark und hängen von Faktoren wie Programmwert, Lizenzumfang, Produktionsjahr oder der Zahl der Ausstrahlungsrechte ab.
Einkaufspreise orientieren sich auch an der Grösse eines Landes, was die Deutschschweiz mit fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern mit Staaten wie Österreich, Belgien oder Dänemark vergleichbar macht. Die Lizenzkosten für einen eingekauften Spielfilm liegen normalerweise zwischen 4’000 und 60’000 Franken. In Einzelfällen können die Preise für Blockbuster leicht über diesem Rahmen liegen.
Eine feste Grösse im Serienprogramm von SRF ist der Serienmontag auf SRF zwei: Zu sehen sind international erfolgreiche Produktionen wie die US-Hits «Greyʼs Anatomy», «Chicago Fire» und «Chicago Med». Daneben werden dem Publikum auch an anderen Wochentagen immer wieder europäische Serien geboten wie «Guilt», «The Crash» oder «Kafka». Die Rahmenbedingungen für Lizenzverkäufe im Serienbereich sind mit jenen von Spielfilmen vergleichbar. Für eine halbstündige Serie variieren die Lizenzkosten zwischen 2’000 und 10’000 Franken pro Episode, bei stündigen Serien liegen die Kosten pro Folge zwischen 2’000 und 15’000 Franken.