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Das Wiedersehen - Lydia Barmettler und Regula Schmid in Indien (Staffel 7, Folge 3)
Aus Wenn Landfrauen reisen vom 01.03.2024.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 42 Minuten.
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Wenn Landfrauen reisen Kulturschock Schweiz: «Den Käse vertrage ich überhaupt nicht»

Die zwei Touristen sehen leicht überwältigt aus, als sie am Flughafen Zürich dem SRF-Kamerateam und den beiden Landfrauen Lydia Barmettler und Regula Schmid gegenüberstehen. Kein Wunder. Gayatri und Bhagwati Devi sind soeben zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Flugzeug gereist. Sie sind seit über 24 Stunden unterwegs. Und sie haben zum ersten Mal ihr eigenes Land verlassen.

Um was geht es in der dreiteiligen Serie?

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In «Wenn Landfrauen reisen – Das Wiedersehen» besuchen jeweils zwei Landfrauen aus Lettland, Mexiko und Indien die Schweiz. Sie verbringen Zeit auf den Bauernhöfen der Schweizer Gastfamilien und tauchen in deren Alltag ein. Wie erleben die Gäste aus aller Welt unser Land, unsere Traditionen, unsere Küche?

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Vom Himalaya nach Kägiswil

Vom hektischen Flughafen geht es direkt in die Innerschweiz, auf einen Bauernhof im obwaldnerischen Kägiswil. Für die Frauen aus dem Norden Indiens könnte der Kulturschock kaum grösser sein. «Das sind die Herdplatten. Mit Touchscreen», muss Lydia erstmal die schweizerische Küche erklären. Gayatri und Bhagwati kochen zu Hause über offenem Feuer.

So etwas habe ich noch nie gesehen. Es ist eine neue Welt mit viel Maschinen. Bei uns ist alles Handarbeit.

Ihr Hof liegt auf 2000 Meter über Meer am Fuss des Himalayas. Eine einzige Kuh versorgt das ganze Dorf mit Milch. Entsprechend «geflasht» sind die beiden Frauen von den vielen Tieren und der imposanten Melk-Technik in einem Schweizer Stall. «So etwas habe ich noch nie gesehen. Es gefällt mir sehr gut», lautet das Fazit auf Hindi.

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Bhagwati Devi: «Bei uns ist die Kuh heilig»
Aus Wenn Landfrauen reisen vom 01.03.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 31 Sekunden.

Englisch spricht niemand. Die Kommunikation zwischen den indischen Gästen und der Schweizer Gastgeberfamilie funktioniert mit Händen und Füssen.

Schnelle Schlitten und viel Mist

Gayatri und Bhagwati besuchen die Schweiz im Winter. Die wunderschönen, frisch verschneiten Landschaften verzaubern Gäste und Einheimische gleichermassen. Also, ab auf die Schlitten! «Kennt ihr das?», fragt Regula. Und macht es gleich vor: «Schaut. So. Sitzen.»

Um etwas Neues zu lernen, muss man sich auch mal überwinden.

Einen Schlitten sehen Gayatri und Bhagwati zum ersten Mal in ihrem Leben. «Um etwas Neues zu lernen, muss man sich auch mal überwinden», sagt Bhagwati mutig.

Dasselbe dürften sich die Schweizer Landfrauen Lydia und Regula gesagt haben, als sie vor zwei Jahren die umgekehrte Reise auf sich nahmen und den Hof von Bhagwati und Gayatri in Indien besuchten. Gemistet wird dort von Hand. Ja, einfach so: «Wir nehmen den Mist mit den Händen zusammen und transportieren ihn auf dem Kopf.» In einem Topf, natürlich.

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Misten - in Indien und der Schweiz (Staffel 7, Folge 3)
Aus Wenn Landfrauen reisen vom 01.03.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 14 Sekunden.

Die Krux mit dem Essen

In der Schweiz steht noch ein Besuch der Stadt Luzern an. Es sei so sauber, viel weniger chaotisch als in Indien, und das Wasser so klar, schwärmt Gayatri. Sie zeigt erstaunt auf einen weissen Schwan: «Eine so grosse Ente habe ich noch nie gesehen!»

Und dann kommen die Gäste stark an ihre Grenzen. Es gibt Fondue. Während einer Stadtfahrt auf dem TukTuk. Viel mehr als zwei, drei Gabeln liegt für Gayatri nicht drin: «Ich fühlte mich wirklich schlecht. Den Käse vertrage ich überhaupt nicht.»

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Sightseeing in Luzern, inklusive Fondue auf dem TukTuk (Staffel 7, Folge 3)
Aus Wenn Landfrauen reisen vom 01.03.2024.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 30 Sekunden.

Fondue, Älpler Magronen, Rösti. Natürlich wollen Lydia und Regula ihren Gästen die hiesigen Spezialitäten schmackhaft machen. Nur: Die schweizerische Küche und die indischen Mägen freunden sich schlecht an.

«Ich habe versucht, Dinge zu kochen, die sie auch essen. Vegetarisch und vegan. Ich dachte, das sei kein Problem. Aber sie haben nur ein bisschen probiert», erzählt Regula etwas enttäuscht. Immerhin kommt die Bündner Spezialität Maluns gut an. Trotz anfänglich etwas skeptischem Blick.

Gayatri und Bhagwati tragen einen Sari und essen Dessert.
Legende: Skeptischen Blicken zum Trotz: das Dessert aus der Schweiz schmeckt. SRF

Gastronomische Herausforderungen und Sprachbarrieren hin oder her: Beim Abschied am Ende der Woche fliessen Tränen. Die vier Frauen verbindet eine spezielle Freundschaft. Sie haben sich auf eine einmalige Entdeckungsreise gewagt und menschliche Gemeinsamkeiten gefunden, die sie über Grenzen, Kontinente und Kulturen hinweg verbinden.

Folge 1: Besuch aus Lettland

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Legende: SRF

«Ich habe in einem Märchen gelebt!»

Was sofort klar wird: Die quirlige Bäuerin Inara ist mit ordentlich Energie und Schwung aus Lettland eingeflogen. Aus dem fünftägigen Wiedersehen mit den Schweizer Landfrauen Maja und Silvia wird eine hochemotionale Angelegenheit. Darauf wird gern und fleissig angestossen.

Die Gläser klirren gefühlt alle paar Minuten. Dazwischen singt Inara mit kräftiger Stimme ein Ständchen auf dem Brienzer Rothorn, staunt über runde Käselaibe und ist von der Schweizer Küche nur mässig begeistert. Inaras Fazit nach einer Woche bei den Schweizer Bäuerinnen: «Ich bin voll Energie und dankbar. Ich habe in einem Märchen gelebt!» An Power wird es der herzlichen Lettin also auch weiterhin kaum fehlen.

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Folge 2: Besuch aus Mexiko

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Legende: SRF

Von der Kaktusplantage auf die Rodelbahn

«Ich habe von euch gelernt, dass es im Leben nicht nur ums Arbeiten geht. Ich habe mir vorgenommen, wieder mehr zu lachen». Nein, das sagt nicht die Schweizerin zur Mexikanerin. Es ist umgekehrt. Anastasia und ihre Tochter Sara sind von ihrer Kaktusplantage in Mexiko City angereist.

In der Schweiz gibt es nicht nur mehr zum Lachen, sondern auch viel mehr Kuhglocken. «Man hört sie überall!», bemerkt Sara. Weniger lustig ist dann die Nacht, wenn der feine, aber schwere Bergkäse vom Abendessen auf dem Magen liegt.

Bleibt noch das Rodeln auf dem Atzmännig. Ein richtiges Abenteuer, auf das Anastasia zumindest am Anfang gerne verzichtet hätte. Im Schneckentempo geht's dann aber doch den Berg hinunter. Und Sara traut sich später auch noch auf ein Pferd. Geritten ist sie vorher noch nie, ein bisschen Angst schwingt durchaus mit. «Pferde sind nicht so meins. Und eine Krankenkasse habe keine.» Soweit die Unterschiede zwischen Mexiko und der Schweiz.

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SRF 1, 1.3.2024, 21 Uhr;

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