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Mimik mit Maske Verbirgt sich hinter dieser Maske wirklich ein Lächeln?

Nebeneffekt von Corona: Wegen der Masken können wir die Emotionen unserer Mitmenschen schlechter lesen. Simple Tricks schaffen aber Abhilfe.

Masken können «grosse Konfusion» auslösen, was den emotionalen Zustand unseres Gegenübers betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bamberg .

Wir können die Emotionen nicht nur schlechter lesen, wir haben auch weniger Vertrauen in unser Urteil. Wir werden unsicherer, ob wir das Gegenüber wirklich richtig verstehen.

Kein Gespür für Emotionen

Probanden der Studie aus Bamberg bewerteten glückliche, traurige oder wütende Gesichtsausdrücke oft als «neutral», wenn die Mundpartie durch eine Maske abgedeckt war. Sie hatten also kein verlässliches Gespür mehr für den emotionalen Zustand ihres Gegenübers.

Das, obwohl die Augen, die gemeinhin ja als Spiegel der Seele gelten, auch mit einer Maske noch zu sehen sind. Es muss also andere Gründe geben.

Die kontrollierte Gesichtspartie

Die gibt es. In unserer Mimik spielt der Mund nämlich eine mindestens genauso grosse Rolle. Das liegt daran, dass wir keine andere Gesichtspartie so präzise kontrollieren können wie den Mund.

Saugen, Schlucken, Schreien: Schon als Baby ist die Kontrolle des Mundes überlebenswichtig. Entsprechend steht uns damit auch ein reiches Repertoire zum Ausdruck von Emotionen offen.

Kulturelle Unterschiede

Interessanterweise achten Menschen in asiatischen Ländern wie Japan, Korea oder China weniger auf den Mund, um die Emotionen des Gegenübers zu lesen. Ein möglicher Grund dafür: In dortigen Kulturen gilt es als höflich, Emotionen stärker zu kontrollieren als bei uns.

Weil wir den Mund willentlich so gut im Griff haben, kann man den Ausdruck von Emotionen damit auch viel besser manipulieren oder verbergen.

Eine Frau trägt einen Mundschutz. Auf diesem ist ein lachender Mund gezeichnet.
Legende: Können Sie sagen, ob sich unter der Maske wirklich ein Lächeln verbirgt? Getty Images / Francesca Sarchione / EyeEm

Ehrliche Augen

Wer also die echten Emotionen erraten will, schaut in Asien von Anfang an vermehrt auf die Augen. Denn mit diesen sind wir – gezwungenermassen – tatsächlich ehrlicher: Den Muskel, der die «echten» Lachfältchen auslöst, können wir nicht bewusst ansteuern.

Die simplen Tricks

Trotzdem taugen, zumindest im Westen, die Augen offenbar noch nicht als Ersatz für die Mimik des gesamten Gesichts – was aber nicht bedeutet, dass wir unser Gegenüber nun gar nicht mehr verstehen.

Es gibt nämlich Ausweichmöglichkeiten: Wir können die Mimik übertreiben, Gestik und Körpersprache hinzunehmen und natürlich reden – damit lassen sich, laut den Bamberger Forschenden, Masken-Missverständnisse zumindest reduzieren.

SRF 1, Einstein, 17.12.2020, 21:05 Uhr ; 

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