Wussten Sie, dass Sie gerade Demenzprophylaxe betreiben? Richtig. Denn wer das Internet regelmässig nutzt, soll ein nur halb so hohes Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Das jedenfalls beobachten Forschende in einer kürzlich publizierten
Kohortenstudie
.
Mehr zur Studie
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Im Mai 2023 veröffentlichte ein US-amerikanisches Forschungsteam die Studienergebnisse im Journal of the American Geriatrics Society. Im Rahmen einer
Kohortenstudie
verfolgte das Team mehr als 18000 Studienteilnehmenden während durchschnittlich acht Jahren. Untersucht haben sie den Zusammenhang zwischen regelmässigem Internetgebrauch und dem Auftreten einer Demenzerkrankung. Die Ergebnisse: Regelmässige Surferinnen zeigten im Vergleich zu den Probanden, die das Internet nicht regelmässig nutzten, ein nur halb so hohes Demenzrisiko.
Zugegeben: Ein 50 Prozent niedrigeres Demenzrisiko dank des sonst so verpönten Internetsurfens mag vielversprechend klingen. Das sei aber nicht weiter überraschend, so der stellvertretende Leiter der
Memory Clinic Basel
, Michael Ehrensperger. «Das Hirn kann mit unterschiedlichen Aktivitäten fit gehalten werden. Hauptsache, es wird möglichst vielfältig genutzt», sagt Ehrensperger. «Use it or lose it», so das Prinzip.
Notvorrat für das Gehirn: kognitive Reserve
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Im Gegensatz zu Fettreserven kann es an sogenannter kognitiver Reserve gar nicht genug sein. Angelegt wird diese Reserve durch jegliche kognitive Aktivität, so der Neuropsychologe Michael Ehrensperger. Dabei stabilisieren und verstärken sich die Verbindungen zwischen unseren Nervenzellen. Das neuronale Netzwerk verdichtet sich.
Das Konzept der kognitiven Reserve bietet eine Erklärung für die unterschiedliche Anfälligkeit für eine Demenzerkrankung. So sind Menschen mit kognitiver Reserve widerstandsfähiger gegenüber pathologischen Veränderungen im Gehirn und können ihre geistige Leistung länger aufrechterhalten.
Ganz so leicht lässt sich unsere Bildschirmzeit trotzdem nicht schönreden. Studienteilnehmende mit einer Surf-Dauer von mehr als sechs Stunden täglich, zeigten ein erhöhtes Demenzrisiko. Die Erklärung dafür: Unter dem Rückzug aus der realen Welt leiden soziale Interaktionen und damit auch die kognitive Gesundheit.
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